Mercedes-Benz eSprinter: 475 Kilometer mit nur einer Akkuladung

Ein Vorserienfahrzeug des neuen Mercedes-Benz eSprinter absolvierte kürzlich eine besondere Testfahrt: Mit nur einer Akkuladung und ohne Nachladen führte die Route vom Mercedes-Benz Museum in Stuttgart bis zum Flughafen München und wieder zurück. Das entspricht einer Streckenlänge von 475 Kilometer bei einem Stromverbrauch von 21,9 kWh auf 100 Kilometer. Und das, obwohl die Strecke durch hohe Autobahnanteile und den Anstieg auf die Schwäbische Alb mit Blick auf Verbrauchswerte äusserst anspruchsvoll ist. Fazit der Testfahrt: Der neue Mercedes-Benz eSprinter überzeugt.


Redaktionelle Bearbeitung: eTrends


Der neue Mercedes-Benz eSprinter wird mit drei unterschiedlichen Batteriegrössen auf den Markt kommen. Für die Testfahrt wurde ein Vorserienfahrzeug mit der grössten der drei Varianten ausgewählt. Mit Blick auf eine praxisnahe Fahrzeugkonfiguration für den KEP-Einsatz (Kurier-, Express-, Paketdienst) wurde ein extralanger eSprinter mit Hochdach ausgewählt, um zu zeigen: Der neue Mercedes-Benz eSprinter ist auf Effizienz getrimmt. Zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten und ein hohes Ladevolumen bei gleichzeitig grosser Reichweite machen den eSprinter zu einem der variabelsten elektrischen Large Vans der Welt.

Die Testfahrt

Die Verbrauchsmessung fand am 19. Oktober 2022 statt. Um reale Bedingungen einer Express-Lieferung zwischen Stuttgart und München herzustellen, wurde die Fahrt nicht auf einer abgesperrten Teststrecke oder gar einem Prüfstand absolviert, sondern im innerstädtischen Verkehr sowie auf Bundesstrassen und Autobahnen und das bei realen topografischen Streckenbedingungen wie beispielsweise dem Anstieg auf die Schwäbische Alb. Neben dem Mercedes-Benz Versuchsfahrer sass während der gesamten Testfahrt ein Prüfer des TÜV Süd auf dem Beifahrersitz. Als neutrale Prüfinstanz bescheinigt der TÜV Süd, dass der auf dieser Testfahrt von Stuttgart nach München und zurück laut Kombiinstrument erzielte Verbrauch von 21,9 kWh auf 100 Kilometer mit einer Akkuladung erzielt wurde und dass das Fahrzeug in einem ordnungsgemässen Zustand war.   

Die Strecke

Um einen typischen Einsatzzweck aus der KEP-Branche nachzustellen, ging die Fahrt vom Mercedes-Benz Museum direkt am Mercedes-Benz Werk Untertürkheim auf der B10 in Richtung Göppingen und weiter nach Ulm. Dort wurde auf die Autobahn gewechselt, auf der A8 sowie der A99 führte die Strecke zum Flughafen München. Anschliessend ging es auf der Autobahn zurück Richtung Stuttgart, wo am Wendlinger Kreuz die Fahrt über die B313 und die B10 wieder zum Mercedes-Benz Museum führte. Die Länge der Strecke betrug 475 Kilometer, der niedrigste Streckenabschnitt lag bei 210 Höhenmetern, der höchste bei 785 Metern über Normalhöhennull. Nach Ankunft zeigte das Kombiinstrument eine verbleibende Restreichweite von ca. 20 km an.

Der neue eSprinter

Mit dem neuen eSprinter setzt Mercedes-Benz Vans seine Elektrifizierungsstrategie konsequent um und unterstreicht seinen Führungsanspruch «Lead in Electric Drive». Die Anforderungen wurden in enger Zusammenarbeit mit den Kunden definiert: Mit drei Batterie- und mehreren Aufbauvarianten vom Kastenwagen bis hin zum Fahrgestell für beispielsweise Kofferaufbauten wird der neue eSprinter deutlich flexibler und sowohl neue Kundensegmente als auch Märkte (neben Europa unter anderem auch erstmals USA und Kanada) erschliessen. Die Reichweite kann sich im Vergleich zum aktuellen eSprinter je nach Konfiguration mehr als verdoppeln.  Der neue eSprinter wird ab dem zweiten Halbjahr 2023 sukzessive in Charleston (South Carolina/USA), Düsseldorf und Ludwigsfelde produziert werden.

Das eVan-Portfolio von Mercedes‑Benz

Mit dem Vito E-CELL war Mercedes-Benz Vans bereits 2010 Vorreiter im Markt lokal-emissionsfreier Transporter. Heute können Kunden unter vier batterie-elektrischen Vans wählen: dem eVito Kastenwagen, dem eSprinter sowie dem eVito Tourer und dem EQV. Mit dem neuen eCitan1 und dem EQT1 ist bald das komplette Van-Portfolio auch elektrifiziert erhältlich.

Ab Mitte des Jahrzehnts setzt Mercedes-Benz Vans mit VAN.EA (Mercedes-Benz Vans Electric Architecture) die nächste Stufe seiner Elektrifizierungsstrategie um: Ab 2025 werden alle mittelgrossen und grossen Vans, die auf der neuen modularen Architektur basieren, rein elektrisch sein.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Smartphone mit Solar Manager App

Das Elektroauto bewusst mit Solarstrom laden

Das Elektroauto mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage zu laden, macht ökologisch und wirtschaftlich Sinn. Denn dadurch sinken die Betriebskosten für das Fahrzeug, und der optimierte Eigenverbrauch der PV-Anlage reduziert deren Amortisationszeit.

am Laden: Ladekabel an Elektroauto

Zu Hause Laden ist am schönsten

Die Wallbox erobert die Tiefgaragen unserer Mehrfamilienhäuser sowie die Carports und Garagen unserer Einfamilienhäuser. Das Marktpotenzial ist enorm.

Meteorologen liefern Prognosen für den PV-Ertrag

Meteorologen können Solarstrom-Erträge auf mehrere Tage hinaus mit ansprechender Verlässlichkeit vorhersagen. Die dafür erforderlichen Wettermodelle werden in einer internationalen Arbeitsgruppe unter Schweizer Leitung laufend verbessert.


Elektromobilität für Firmen mit Servicefahrzeugen – geht das?

EM testete zusammen mit Mercedes Benz Schweiz AG den ersten eSprinter auf seine Praxistauglichkeit auf Zürichs Strassen und wurde von eTrends dabei begleitet.

Messgerät und Adapter zum Prüfen von Elektroladestation

Prüfen von Ladestationen für Elektroautos

Die NIN-Normen verlangen das Prüfen der Ladestationen für Elektroautos. Worauf ist zu achten und wie geht man in der Praxis dabei vor?

Elektroauto beim Laden an Ladestation

Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

Um ein Elektrofahrzeug bedarfsgerecht zu betreiben, ist auch die richtige Ladeinfrastruktur beim Fahrzeugbesitzer eine wichtige Voraussetzung. 

Veröffentlicht am: