Revision der Elektrogrundbildungen

Die Entwicklung neuer und die Revision bestehender Grundbildungen ist für Branchen mit einer breiten Palette von Geschäftsfeldern und Unternehmensstrukturen eine grosse Herausforderung. Neben dem Blick in die Zukunft und der Berücksichtigung sogenannter Megatrends müssen auch unterschiedliche Interessen vereint werden.


Redaktionelle Bearbeitung: eTrends


Aus diesem Grund hat EIT.swiss bei der Revision seiner Grundbildungen ein zweistufiges Vorgehen gewählt. In einem ersten Schritt wurde zusammen mit ICT-Berufsbildung Schweiz der neue Beruf Gebäudeinformatiker:in EFZ entwickelt. Seit August 2021 werden Lernende in einer der drei Fachrichtungen Gebäudeautomation, Kommunikation und Multimedia oder Planung ausgebildet. Die Grundbildungen Montage-Elektriker:in EFZ, Elektroinstallateur:in EFZ und Elektroplaner:in EFZ werden in einem zweiten Schritt revidiert. Nach verschiedenen Vorarbeiten im Jahr 2021 startete das Projekt «BiVo2022+» im April 2022 mit der Genehmigung des Projektauftrags durch die Delegierten von EIT.swiss.


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Das Projekt gliedert sich gemäss Handbuch Prozess der Berufsentwicklung in der beruflichen Grundbildung des SBFI in fünf Teilprojekte[RS1] . Im Teilprojekt «Qualifikationsprofil» werden das Berufsbild, die Handlungskompetenzbereiche und die Handlungskompetenzen entwickelt. Auf dieser Grundlage werden im Teilprojekt «Erlasse» Bildungsverordnungen und Bildungspläne erarbeitet. Im Teilprojekt «Ticket-Entscheid und Anhörung» werden eine öffentliche Anhörung bei allen interessierten Kreisen durchgeführt und die Bildungserlasse bereinigt. Das Teilprojekt «Erlass und Genehmigung» widmet sich der Finalisierung der notwendigen Dokumente. Daran anschliessend folgt das Teilprojekt «Implementierung», in dessen Rahmen die revidierten Grundbildungen eingeführt werden.

Aktuell laufen die Arbeiten im Teilprojekt «Qualifikationsprofil» auf Hochtouren. Von Juni bis November 2022 entwickelten rund 50 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter aus der ganzen Schweiz in insgesamt vier Workshops die künftigen Berufsfelder und die damit verbundenen Anforderungsprofile. Dabei berücksichtigten sie aktuelle Marktentwicklungen, aber auch die in der Elektrobranche zu erwartenden Trends. Als Vertreterinnen und Vertreter von Lehrbetrieben war es den Workshopteilnehmenden zudem wichtig, mit einer Schärfung der Qualifikationsprofile die Attraktivität der Lehrberufe zu erhöhen und die Selektion für beide Seiten zu erleichtern.

Auch in Zukunft eine dreijährige und eine vierjährige Grundbildung

Begleitet wurden die Workshops von ausgewiesenen Berufsbildungsexpertinnen und -experten sowie dem Projektteam von EIT.swiss. Ihre Aufgabe ist es nun, die Resultate zusammenzufassen und zu Qualifikationsprofilen zu verdichten. Neben den Berufsbildern sind darin auch die Handlungskompetenzen und das Anforderungsniveau enthalten. Diese Aufgabe soll bis Mitte Dezember 2022 abgeschlossen sein. Danach werden die Qualifikationsprofile in eine verbandsinterne Anhörung geschickt und damit auch einem breiteren Kreis vorgestellt.

So viel vorweg: Die Workshopteilnehmenden waren sich einig, dass die Elektrobranche auch in Zukunft eine dreijährige und eine vierjährige Grundbildung im Bereich Elektroinstallation braucht. Mit der dreijährigen Grundbildung wird man zu einer ausgewiesenen Praktikerin resp. einem ausgewiesenen Praktiker. Mit der vierjährigen Grundbildung entwickeln sich die jungen Berufsleute zu Dienstleistenden mit hoher Technikkompetenz, so dass komplexe Projekte umsetzen können. Einigkeit bestand unter den Workshopteilnehmenden auch im Bereich Planung. Hier soll es auch in Zukunft eine vierjährige Grundbildung geben. Detaillierte Informationen über das Projekt sind auf der Webseite von eit.swiss zu finden.

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