Adrian Sommer (links im Bild) und sein Team lenken die Berufsmeisterschaften der Elektrobranche. Zugleich betreut er die Teilnehmer:innen bei den Euro- und WorldSkills. Was bewegt ihn und die Branche?


Von René Senn (Text) und Michael Donadel (Bilder)


Das SwissSkills National Team feierte kürzlich einen historischen Erfolg bei den EuroSkills in Danzig, Polen. Die beiden Kandidaten, Michael Schmucki und Sven Fellmann, gewannen im September Gold in ihren jeweiligen Berufen. Adrian Sommer, Projektleiter bei EIT.swiss und verantwortlich für die Berufsmeisterschaften der Elektrobranche, war massgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Seine Arbeit reicht somit weit über die nationalen Meisterschaften hinaus. Im nachfolgenden Interview erfahren wir mehr über seine Rolle als Projektleiter bei EIT.swiss, die Vorbereitung und Betreuung der talentierten Nachwuchskräfte, die Herausforderungen, die junge Berufsleute in der Elektrobranche erwarten, und die Bedeutung solcher Erfolge für die Branche.

Adrian, die Erfolge deiner Kandidaten bei den EuroSkills sind beeindruckend. Kannst du uns erklären, wie diese jungen Berufsleute das geschafft haben?

Mit Hilfe des Selektionsprozesses zuerst an den Regionalmeisterschaften und dann an der Schweizermeisterschaft suchen wir die Kandidierenden, die das grösste Potenzial für internationale Meisterschaften mitbringen. Nach dieser Selektion ist selbstverständlich auch die Vorbereitung mit ehemaligen Teilnehmenden der Eurooder WorldSkills essenziell, da diese ihre eigenen Eindrücke und ihr Fachwissen an die aktuellen Kandidierenden weitergeben können. Zudem ist die Fokussierung auch mit Hilfe eines Mentaltrainers unabdingbar.

War der Druck nicht enorm?

Der Druck ist bei allen Wettbewerben gross. Unsere Vorbereitung ist aber sehr gut und zielführend. Der Mentaltrainer hilft dabei, fokussiert zu bleiben. Ein Teil des Drucks ist sicher auch hausgemacht. Unsere Kandidaten, die in der Vergangenheit bei allen Wettbewerben eine Medaille geholt haben, haben mit ihren grossartigen Leistungen dazu beigetragen, dass die Schweiz nun eine Favoritenrolle innehat.

Wie erlebst du persönlich, als Trainer und Verantwortlicher, die Tage des Wettbewerbs? Ist da an Schlaf zu denken?

Als Chefexperte an den EuroSkills möchte ich einen möglichst reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs sicherstellen. Für eine gewisse Zeit kommt sicher der Schlaf zu kurz. Dies ist jedoch zweitrangig, der Erfolg unserer Kandidierenden ist wichtiger. Da es zudem zur Expertentätigkeit gehört, für alle Teilnehmenden faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, rücken die eigenen Bedürfnisse an den Skills zumindest vorübergehend in den Hintergrund.

Welchen Einfluss haben das Umfeld und die Trainer der jungen Berufsleute?

Das gesamte Umfeld, zu dem Familien, Freunde, Arbeitgebende und auch Experten gehören, ist enorm wichtig für die Kandidaten. Dies, um einerseits einen unterstützenden Rückhalt zu haben und um andererseits auch immer mal wieder zur Ruhe zu kommen. Das ist zwar in Zeiten intensiver Vorbereitung oft schwierig, darf aber nicht vernachlässigt werden, um erfolgreich zu sein.

Einige deiner früheren Kandidaten aus den Schweizermeisterschaften sind mittlerweile Unternehmer oder in Führungspositionen. Welche Rolle spielt die gezielte Förderung von Talenten, und wie profitiert die Branche davon?

Die strukturierte Arbeitsweise der ehemaligen Kandidaten trägt gerade bei ihren Mitarbeitenden und Lernenden zu grosser Professionalität in der Ausbildung bei. Davon profitiert die gesamte Elektrobranche.

Die Elektrobranche steht vor vielen technologischen Veränderungen. Welches ist aus deiner Sicht im Moment die grösste?

Am wichtigsten scheint mir, dass Gesamtlösungen angeboten werden, um wieder vermehrt zum Technologiepartner der Kunden zu werden. Gerade die Themen Energiesparen, Photovoltaik, Elektromobilität und Energiespeicherung bieten ein enormes Potenzial.

Wie stellt ihr sicher, dass die jungen Berufsleute, die ihr betreut, mit den neuesten Entwicklungen und Technologien Schritt halten können?

Im Moment werden die Berufsbilder dreier Lehrberufe revidiert und aktualisiert. Auch die grosse Palette an nonformalen Weiterbildungen trägt zu einer Kompetenzsteigerung bei.

Welche Herausforderungen siehst du für junge Berufsleute in der Elektrobranche? Gibt es spezifische Fähigkeiten oder Kenntnisse, die sie entwickeln müssen, um erfolgreich zu sein?

Heutzutage sind sicher ein Interesse an neuen Technologien und der Wille zur stetigen Weiterbildung entscheidend. Die Halbwertszeiten bei technischen Entwicklungen werden immer kleiner. Dies sehe ich als grosse Chance für interessierte junge Fachleute, die weiterkommen möchten.

Welchen Einfluss haben das Umfeld und die Trainer der jungen Berufsleute?

Das gesamte Umfeld, zu dem Familien, Freunde, Arbeitgebende und auch Experten gehören, ist enorm wichtig für die Kandidaten. Dies, um einerseits einen unterstützenden Rückhalt zu haben und um andererseits auch immer mal wieder zur Ruhe zu kommen. Das ist zwar in Zeiten intensiver Vorbereitung oft schwierig, darf aber nicht vernachlässigt werden, um erfolgreich zu sein.

Einige deiner früheren Kandidaten aus den Schweizermeisterschaften sind mittlerweile Unternehmer oder in Führungspositionen. Welche Rolle spielt die gezielte Förderung von Talenten, und wie profitiert die Branche davon?

Die strukturierte Arbeitsweise der ehemaligen Kandidaten trägt gerade bei ihren Mitarbeitenden und Lernenden zu grosser Professionalität in der Ausbildung bei. Davon profitiert die gesamte Elektrobranche.

Die Elektrobranche steht vor vielen technologischen Veränderungen. Welches ist aus deiner Sicht im Moment die grösste?

Am wichtigsten scheint mir, dass Gesamtlösungen angeboten werden, um wieder vermehrt zum Technologiepartner der Kunden zu werden. Gerade die Themen Energiesparen, Photovoltaik, Elektromobilität und Energiespeicherung bieten ein enormes Potenzial.

Wie stellt ihr sicher, dass die jungen Berufsleute, die ihr betreut, mit den neuesten Entwicklungen und Technologien Schritt halten können?

Im Moment werden die Berufsbilder dreier Lehrberufe revidiert und aktualisiert. Auch die grosse Palette an nonformalen Weiterbildungen trägt zu einer Kompetenzsteigerung bei.

Welche Herausforderungen siehst du für junge Berufsleute in der Elektrobranche? Gibt es spezifische Fähigkeiten oder Kenntnisse, die sie entwickeln müssen, um erfolgreich zu sein?

Heutzutage sind sicher ein Interesse an neuen Technologien und der Wille zur stetigen Weiterbildung entscheidend. Die Halbwertszeiten bei technischen Entwicklungen werden immer kleiner. Dies sehe ich als grosse Chance für interessierte junge Fachleute, die weiterkommen möchten.

Wie engagieren sich EIT.swiss und die Elektrobranche insgesamt, um junge Menschen für eine Berufslehre in diesem Bereich zu begeistern?

Wir als Berufsverband versuchen, auf verschiedenen Ebenen auf unsere zukunftsorientierten Berufe aufmerksam zu machen und dafür zu begeistern. Dabei geht es zum einen um den Bereich der beruflichen Grundbildung und zum anderen um jenen der Weiterbildung, der auch wichtig ist. Gute Plattformen sind Berufsmessen, die sozialen Medien und natürlich auch die verschiedenen Berufsmeisterschaften. Gerade im Bereich der beruflichen Grundbildung sind wir hier wirklich gut unterwegs. Unsere interaktive Nachwuchswebsite e-chance.ch gewann beim Best of Swiss Web Award im Frühling die Silbermedaille für die zweitbeste User Experience.

Welche Initiativen bestehen, um den Nachwuchs zu fördern? Inwiefern sind die Erfolge eurer Kandidaten bei den EuroSkills und anderen Wettbewerben ein Anreiz für junge Menschen, eine Lehre in der Elektrobranche zu beginnen? Was sagen diese Erfolge über die Attraktivität des Berufsfeldes aus?

Die Champions der vergangenen Wettbewerbe haben inzwischen überall eine Vorbildfunktion. An den Berufsmessen sind sie an vorderster Front und berichten mit grosser Begeisterung über ihre Berufe. Es wäre schön, wenn wir noch mehr Geschichten erzählen und junge Menschen für die Elektroberufe begeistern könnten.

Wie siehst du die Zukunft der Elektrobranche in der Schweiz? Welche Rolle spielt der Nachwuchs, und welche Schritte müssten aus deiner Sicht unternommen werden, um sicherzustellen, dass die Branche wettbewerbsfähig bleibt?

Wir können positiv in die Zukunft blicken. Wir müssen jedoch unaufhörlich auf die junge Generation zugehen und die jungen Menschen für Themen wie Technik und Energie begeistern. Die Zukunft ist elektrisch! Wir haben die Möglichkeit, sie mitzugestalten. Dafür müssen wir zeigen, welches Potenzial in den Elektroberufen steckt.

Adrian, viele der jungen Berufsleute sind «digital natives». Inwiefern beeinflusst ihre digitale Affinität die Art und Weise, wie sie in der Elektrobranche arbeiten, und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus?

Auf die sich verändernden Bedürfnisse und Ansprüche konnten wir mit dem Berufsbild Gebäudeinformatik reagieren. Hier greifen Technik und Informatik ineinander. Auch die Digitalisierung knüpft hier an. Wir brauchen diese jungen, begeisterungsfähigen Leute für unsere Branche.

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Es wird oft behauptet, dass die jüngeren Generationen weniger belastbar seien und Schwierigkeiten hätten, mit stressigen Situationen umzugehen. Wie siehst du das?

Die jungen Menschen sind meiner Meinung nach heutzutage genauso belastbar wie früher. Vielleicht müssen sie etwas mehr geführt, motiviert, begeistert und begleitet werden. Im Berufsbildungsprozess gilt es, das Coaching seitens der Berufsbildner zu intensivieren.

Was hoffst du, nehmen die Leserinnen und Leser aus diesem Interview mit, insbesondere im Hinblick auf die Motivation junger Menschen, eine Berufslehre in der Elektrobranche in Betracht zu ziehen?

Die Zukunft ist wie gesagt elektrisch und bietet eine Vielzahl an Chancen in unterschiedlichsten Bereichen. Nicht nur bei der Grundbildung gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, auch für Weiterbildungen besteht ein umfangreiches Angebot, das stetig erweitert wird. Dies eröffnet eine Vielzahl an Chancen in der Elektrobranche. Hier findet man Berufe mit Zukunft – die Arbeit geht nicht aus.

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