Light Art Grindelwald
Neues Lichtkunstfestival im Berner Oberland
Light Art Grindelwald
Neues Lichtkunstfestival im Berner Oberland
In Grindelwald findet ab 2020 jährlich im Oktober die neue Lichtkunst-Veranstaltung Light Art Grindelwald (LAG) statt. Acht nationale und internationale Lichtkünstler*innen stellen im öffentlichen Raum im Dorfkern von Grindelwald Lichtkunstwerke aus, vor der beeindruckenden Kulisse der Eigernordwand. Das Thema «Calmness» lädt ein zur Reflexion und passt wunderbar in die aktuelle Zeit des Sich-Besinnens auf die wahren Werte.
Light Art Grindelwald findet vom 9. bis 18. Oktober 2020, täglich von 18 bis 22 Uhr statt.
In den letzten Jahren sind in der Schweiz zahlreiche Lichtkunstfestivals entstanden. Light Art Grindelwald versteht sich im Unterschied dazu weniger als Festival, sondern als Ausstellung im öffentlichen Raum und stellt die Künstler*innen und ihre Kunstwerke in den Mittelpunkt, was ein ungestörtes Kunsterlebnis ermöglicht. Das Publikum zahlt keinen Eintritt, kann sich frei bewegen und sich auf eigene Faust mit den Lichtkunstwerken auseinandersetzen. Damit passt Light Art Grindelwald sehr gut in die heutige Zeit. Die Distanz zu anderen Ausstellungsbesucher*innen kann zu jeder Zeit gewahrt werden.
Für die diesjährige Ausgabe von Light Art Grindelwald wurde schon bevor das öffentliche Leben in der Schweiz im Frühling 2020 stillstand das Thema «Calmness» gewählt, was nun sehr gut in die aktuelle Zeit passt. Die stillen Momente sind es, die so wichtig sind für ein bewusstes Leben, die neue Ideen bringen und den Horizont erweitern. Und Stille finden die danach Suchenden seit jeher in den Bergen. Sei es an den Ufern eines Bergsees, im Schnee, der alle Geräusche dämpft und die Dörfer sanft umhüllt oder auf einsamen Wanderungen. Zahlreiche Künstler, Maler und Schriftsteller zogen sich zum ungestörten Arbeiten in die Berge zurück und fanden in den Bergen Inspiration.
Für Light Art Grindelwald laden die Lichtkünstler*innen mit ihren Kunstwerken zum Verweilen und zur Kontemplation ein und schenken so den Besuchern Momente der Entspannung und absoluten Präsenz im Moment. Die körperliche Wahrnehmung ist ein wesentlicher Bestandteil der Kunstwerke. Das dialektische Spiel mit Licht und Schatten ist zeitgleich eines der ältesten, aber auch fortschrittlichsten künstlerischen Ausdrucksmittel. Light Art Grindelwald präsentiert eine abwechslungsreiche Auswahl von Lichtkunstwerken, die das Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit, Raum und Zeit, Material und Medien, Pigment und Farbe, Optik und Wahrnehmung neu kartografieren. In experimentellen und ortsbezogenen Anordnungen untersuchen die Künstler*innen die Beziehungen des Menschen und seinem Umfeld mit dem Licht als Medium der Wahrnehmung. Die Betrachtenden stehen nicht mehr vor einer Arbeit – sondern oft mitten drin. Zentral sind die Sphären Licht, Raum, Atmosphäre und Wahrnehmung im Zusammenspiel von Kunst und Technologie. Lichtkunst ist ausserdem bestens geeignet für den Einstieg in die zeitgenössische Kunst. Light Art Grindelwald ist ein neuer Fixpunkt im Kunstkalender der Schweiz und des Berner Oberlands – einer Region, die bisher wenige Kunstveranstaltungen kannte.
Grindelwald Tourismus erweitert mit Light Art Grindelwald sein Eventangebot für das kunstaffine Publikum. Das neue Festival ist insbesondere auch ein Angebot für die lokale und regionale Bevölkerung. «Wir sind gespannt auf die Auseinandersetzung der Lichtkünstler*innen mit unserem Dorf und unserer einmaligen Umgebung und freuen uns sehr auf die erste Ausgabe», meint der Tourismusdirektor von Grindelwald, Bruno Hauswirth.
Die Künstler*innen
Die künstlerische Leiterin von Light Art Grindelwald, Ursina Wirz, wählte die Künstler*innen passend zum Thema und dem Anspruch an professionelles Kunstschaffen aus. «Es gibt vermehrt Künstler*innen, die sich mit dem Medium Licht auseinandersetzen, so dass damit schon vor einiger Zeit ein eigenes Genre entstanden ist. Es ist nun an der Zeit, der Lichtkunst auch in der Schweiz die Plattform zu bieten, die sie verdient.», meint Ursina Wirz. Durch die aktuellen Umstände mit internationalen Reisebeschränkungen wurden vermehrt Schweizer Künstler*innen ausgewählt.
Jeongmoon Choi (DE/KOR)
Geboren in Seoul, Süd-Korea, studierte Jeongmoon Choi an der Sungshin Universität in Seoul und zog 1995 nach Deutschland, wo sie an der Kunsthochschule Kassel studierte. Jeongmoon Choi erleuchtet die Dunkelheit mit einer komplexen geometrischen Anordnung aus UV-reflektierenden Fäden, die im Betrachter eine leichte und angenehme sinnliche Verwirrung erzeugen. Da die Fäden das Licht in den von Choi entworfenen Strukturen reflektieren, scheint der Raum zu vibrieren. Die Künstlerin konzipiert ein Spannungsverhältnis zwischen der Zerbrechlichkeit der Fadenstrukturen und der massiven Struktur des umgebenden Raumes. Ihre Installationen vermitteln den Eindruck einer virtuellen, pulsierenden Kontemplation über analoge und digitale Positionen, Strukturen, Bewegungen und verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven im Raum. Sie ist fasziniert von der Idee, in Zukunft mehr Installationen im Aussenraum zu entwickeln und so die Möglichkeiten öffentlicher und permanenter Installationen auszuloten. Seit 2001 lebt und arbeitet Jeongmoon Choi in Berlin und Seoul.
www.jeongmoon.de
Robert Montgomery (UK)
Robert Montgomery ist ein international bekannter Künstler und Dichter. Er verfasst Plakatgedichte, Lichtwerke, Feuergedichte, Holzschnitte, Gemälde und Aquarelle. Er war der britische Künstler, der für die Kochi-Biennale 2012 und die Yinchuan-Biennale 2016 ausgewählt wurde. Zusammen mit den Architekten Allied Works war er 2017 mit einem Projekt, das im V&A Museum in London ausgestellt wurde, Finalist für das UK National Holocaust Memorial. Seine Arbeiten befinden sich in Museumssammlungen auf der ganzen Welt und er hatte Einzelausstellungen im Aspen Art Museum in Colorado und im Cer Modern Museum in Ankara. Seine Arbeit ist im Internet sehr beliebt. Das Kunstwerk «The People You Love Become Ghosts Inside of You» wurde mehr als 20 Millionen Mal online geteilt.
www.robertmontgomery.org
CKÖ (CH)
Sara Widmer und Daniel Lütolf bilden das Kunstkollektiv CKÖ, welches 2012 gegründet wurde. Die Arbeiten des Kollektivs wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Sie haben mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Swiss Art Award 2014. Ihre Arbeiten haben einen ganz eigenen Humor. CKÖ arbeitet oft ortsspezifisch und verbindet Kunst und Architektur auf verblüffende Weise. Sara Widmer studierte nach dem Vorkurs an der Zürcher Hochschule der Künste in Köln, Paris und Helsinki und erwarb 2011 den Master of European Design. Daniel Lütolf studierte nach der Ausbildung zum Hochbauzeichner von 2004 bis 2011 Architektur und schloss im Master in Architektur an der ETH Zürich ab.
www.ckoe.ch
Georg Lendorff (CH)
Der Film- und Videokünstler Georg Lendorff arbeitet seit 20 Jahren für Oper, Theater und Ausstellungen. Seine Arbeiten, unter anderem am Burgtheater Wien, der Staatsoper Stuttgart, der Vlaamse Opera und den Salzburger Festspielen, erlangten grosses Aufsehen und wurden prägend für den Einsatz von Videoprojektionen im Theater. Seine Kunstinstallation «UNFLUENCER», welche er 2019 gemeinsam mit FREITAGlab während der Designmesse in Mailand präsentierte, erlangte grosses Aufsehen und wurde mit dem Frame Award 2020 für die international beste Ausstellung ausgezeichnet. Ein Schwerpunkt von Lendorffs Schaffen liegt im Experimentieren mit den technischen und künstlerischen Mitteln. Daraus entstehen immer wieder neue, starke und überraschende Arbeiten.
www.georglendorff.com
Simon Broggi (CH)
Simon Broggi ist Game Designer und hat sich auf spielerische Erlebnisse spezialisiert. In den letzten Jahren hat er neben Aufträgen, wo er für Museen, Messen und Veranstaltungen interaktive Installationen und Serious Games entwickelte, auch Lichtskulpturen für Lichtfestivals und private Auftraggeber erschaffen. Ihn interessiert insbesondere die Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter, und wie die Interaktion das Erlebnis intensiviert. Simon Broggi hat an der Zürcher Hochschule der Künste Game Design studiert, und ist dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter für immersive Kunst tätig. Er unterrichtet zudem Interaction Design an der Schule für Gestaltung in Basel.
www.insert-coin.ch
Lukas Truniger (CH/F)
Lukas Truniger ist Medienkünstler und elektronischer Musiker. Er ist fasziniert vom Ungreifbaren, Unsichtbaren und Komplexen in der Natur – wie etwa Emergenz und biologische Interaktionen – und in der Gesellschaft in Form von Sprache, (künstlicher) Intelligenz und menschlicher Infrastruktur. Um die ihnen innewohnende Ästhetik zu erforschen, benutzt er gekaperte Werkzeuge und Alltagsgegenstände, um einzigartige Erfahrungen zu schaffen, welche unsere Wahrnehmung herausfordern. Geboren in Zürich (CH), lebt und arbeitet er in Lille in Nordfrankreich. Er studierte Musik am Institut für Musik und Medien (IMM) in Düsseldorf (D) und bildende Kunst am Le Fresnoy – studio national des arts contemporains in Tourcoing (F).
www.lukastruniger.net
Marcus Pericin & Florian Bachmann / Farb-Licht-Zentrum ZHdK (CH)
Marcus Pericin und Florian Bachmann sind mit dem Farb-Licht-Zentrum der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) seit Beginn departementsübergreifend in Lehre und Weiterbildung tätig und beteiligen sich an Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Im Zentrum stehen Fragestellungen zu Licht, Farbe, Raum, Atmosphäre und Wahrnehmung im Spannungsfeld von Design, Kunst, Wissenschaft und Technologie. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in Form von Lichtinstallationen und Erlebnisräumen in Museen, Galerien sowie im öffentlichen Raum.
www.farblichtzentrum.ch
Informationen
Dauer: 9. – 18. Oktober 2020
Öffnungszeiten: täglich, 18 bis 22 Uhr
Ort: im Dorfzentrum von Grindelwald. Alle Kunstwerke befinden sich in Gehdistanz zum Bahnhof und sind frei zugänglich.
Eintrittspreis: Kostenlos
Führungen: Ab Mitte September sind auf der Website von Light Art Grindelwald Führungen für Einzelpersonen und Gruppen buchbar. Die lokalen Führungspersonen werden gecoacht von letsmuseeum.
Team
Gesamtverantwortung: Bruno Hauswirth, Resort Director
Projektleitung: Seline Papst, Product & Event
Künstlerische Leitung: Ursina Wirz
Social Media: Simone Tillmann, Digital Marketing Manager
Infrastruktur: Ernst Kaufmann, Mitarbeiter Sportzentrum/Aussendienst
Medienkontakte
Projektleitung: Seline Papst, seline.papst@grindelwald.swiss, 033 854 12 23
Künstlerische Leitung (für Interviews mit den Künstler*innen):
Ursina Wirz, hello@ursinawirz.com, 078 843 91 15
Medienbilder
Bilder können auf der Bilderdatenbank heruntergeladen werden oder kontaktieren Sie uns direkt:
https://images.jungfrauregion.swiss/start
Website: www.grindelwald.swiss/lightart
Unterstützer
Wir danken der zahlreichen und vielfältigen Unterstützung durch unsere Subventionsgeber, Sponsoren, Förderer und Partner, ohne welche die diesjährige Ausgabe von Light Art Grindelwald schlichtweg undenkbar wäre:
Gemeinde Grindelwald
Grindelwald Tourismus
Sponsoren:
BEKB Förderfonds
GRIWA Treuhand AG
Stiftungen:
Ernst Göhner Stiftung
GVB Kulturstiftung
Unterstützer:
Sportzentrum Grindelwald
Bluemax Eventtechnik GmbH
Holzkreation Schmid AG
Marti AG Bern
Diverse Hotels in Grindelwald
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