Wie beeinflusst Licht unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden? In Domat-Ems setzt Hamilton auf eine der grössten Human-Centric-Lighting-Installationen der Schweiz – gesteuert über KNX.
Text: Maria Linder, René Senn, Fotos: Jens Ellensohn für die Zumtobel Licht AG
Es ist wohl eines der grössten, wenn nicht das grösste Human-Centric-Lighting-Projekt der Schweiz: Das neue Hamilton Gebäude in Domat-Ems nutzt dieses Konzept, bzw. diese Lichttechnologie, um für ihre Mitarbeitenden bessere, attraktive und angenehme Arbeitsbedingungen zu schaffen. Human Centric Lighting ist ein Beleuchtungskonzept, das mit tunableWhite-Technologie den natürlichen Tageslichtverlauf in Innenräumen nachbildet. Für Achim Sax, Director Facilities bei Hamilton, liegen die Vorteile von dynamisch angepassten Beleuchtungsstärken und Lichtfarben auf der Hand: «Mit dieser Lichtlösung können wir den Biorhythmus unserer Mitarbeitenden unterstützen und so zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz beitragen.»

Wie beeinflusst Licht unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden? In Domat-Ems setzt Hamilton auf eine der grössten Human-Centric-Lighting-Installationen der Schweiz – gesteuert über KNX.
Text: Maria Linder, René Senn, Fotos: Jens Ellensohn für die Zumtobel Licht AG
Es ist wohl eines der grössten, wenn nicht das grösste Human-Centric-Lighting-Projekt der Schweiz: Das neue Hamilton Gebäude in Domat-Ems nutzt dieses Konzept, bzw. diese Lichttechnologie, um für ihre Mitarbeitenden bessere, attraktive und angenehme Arbeitsbedingungen zu schaffen. Human Centric Lighting ist ein Beleuchtungskonzept, das mit tunableWhite-Technologie den natürlichen Tageslichtverlauf in Innenräumen nachbildet. Für Achim Sax, Director Facilities bei Hamilton, liegen die Vorteile von dynamisch angepassten Beleuchtungsstärken und Lichtfarben auf der Hand: «Mit dieser Lichtlösung können wir den Biorhythmus unserer Mitarbeitenden unterstützen und so zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz beitragen.»
Umfangreiche Evaluation und ein Testaufbau
Neben wissenschaftlichen Studien, die den positiven Einfluss von HCL-Lichtlösungen bestätigen, überzeugte Achim Sax insbesondere der Test mit einer Musterbeleuchtung, mit der eine ganze Abteilung im bestehenden Produktionsbetrieb probeweise bestückt wurde. Vorausgegangen war diesem Test ein Besuch der Projektverantwortlichen – in Kooperation mit Daniel Poscher vom Elektroplaner Scherler AG Chur – im nicht weit entfernten Zumtobel Lichtforum Dornbirn (AT).
Die positiven Rückmeldungen der Mitarbeitenden nach dem Test veranlasste Hamilton, das neue Produktionsgebäude mit einer tunableWhite-basierten HCL-Lichtlösung auszustatten. Insgesamt wurden ca. 1500 tunableWhite-Leuchten installiert. Damit hat die Hamilton Bonaduz AG eines der grössten tunableWhite-Projekte in der Schweiz realisiert und unterstreicht ihre Vorreiterrolle für attraktive Arbeitsplätze.




Bilder: Kaltes Licht und hohe Beleuchtungsstärken aktivieren und erfrischen die Mitarbeitenden von morgens bis nachmittags. Warme 2700 Kelvin und eine geringere Lux-Anzahl bereiten – ähnlich dem Sonnenuntergang – behutsam auf den Feierabend und eine erholsame Nachtruhe vor.
Modulare Lösung
Für die Beleuchtung wurde vornehmlich das Lichtbandsystem Tecton von Zumtobel verwendet, das bei Hamilton schon viele Jahre im Einsatz ist. «Wir setzen seit rund 20 Jahren auf dieses System», so Achim Sax. Besonders schätze er dessen hohe Flexibilität: «Wir hatten zahlreiche Umnutzungen in den letzten Jahren. Das hat uns immer wieder gezeigt, wie viel Flexibilität eine Lichtbandlösung bietet, auch was die technologischen Aspekte anbelangt.» Und so ziehen sich nicht nur durch die Bestandsgebäude, sondern auch durch sämtliche Bereiche des Neubaus Tecton Schienen.

Planung mit BIM erleichtert Koordination
Jede einzelne tunableWhite-Leuchte wurde in das BIM-Modell übertragen, auf das alle involvierten Gewerke zugreifen können. Sämtliche Leuchten vom EG bis zum OG sind exakt aufeinander und auf die Achsen des Gebäudes ausgerichtet, wie Elektroplaner Daniel Poscher von der Scherler AG erklärt: «So ergibt sich ein sauberes, vollständiges Bild der verbauten Leuchten und der Zusammenhänge im Gebäude. Das erleichterte zudem die Koordination ungemein.» Als vorteilhaft bewertet er ausserdem, dass Zumtobel auf der Website für zahlreiche Leuchten 3D-BIM-Daten zum Herunterladen anbietet.
«Das machen nicht viele Firmen», weiss der Elektroplaner aus Erfahrung, «aber für uns war es ein grosser Vorteil». Auf die Frage, warum alle Leuchten des Gebäudes mit tunableWhite ausgestattet sind und keine Bereiche ausgeklammert wurden, hat er ebenfalls eine spannende Antwort: «Zum einen wollten wir allen Mitarbeitenden in allen Bereichen HCL-Licht bieten, zum anderen wirkt so auch das Gesamtbild am Abend von aussen deutlich einheitlicher, als wenn jedes Stockwerk oder gar einzelne Abteilungen unterschiedliche Farbtemperaturen aufweisen würden. Wir haben deshalb das ganze Haus und alle von aussen sichtbaren Räume mit tunableWhite ausgerüstet.»
Bild: Alle Bereiche sind mit tunableWhite ausgestattet. Für jede Jahreszeit ist eine eigene Lichtkurve hinterlegt, die den natürlichen Tagesverlauf in die Innenräume holt.
KNX vernetzt Licht und Raumautomation
DALI-2 steuert die Leuchten, doch für eine zentrale, übergreifende Steuerung und Vernetzung auf Stockwerkebene sorgt KNX. Damit sich das Licht in den Büros, Labors und Korridoren dem Tagesverlauf nachempfunden stufenlos verändern lässt, hat Daniel Poscher eine Tabelle mit 25 FarbtemperaturWerten pro Tag erstellt und sie definierten Zeiten zugeordnet. Für jede Jahreszeit besteht eine eigene Tabelle.
Auf jedem Stockwerk hat er diese Werte in ein Siemens DALI-Gateway eingeben, das als Master für die übrigen Gateways funktioniert und diesen die Befehle zur Veränderung des Lichts erteilt. Die Uhrzeiten erhalten die Master-Gateways von der KNX-Wetterstation. So verändert sich die Lichtfarbe – wie in der Natur – so langsam, dass die Mitarbeitenden dies nicht bewusst bemerken. Insgesamt sind 45 DALI-Gateways von Siemens im Einsatz. Und damit die Beleuchtung energieeffizient bleibt, gibt es rund 500 KNX-Präsenzmelder und dort, wo nötig, auch entsprechende KNX-Taster.

Bild: Alle Bereiche sind mit tunableWhite ausgestattet. Für jede Jahreszeit ist eine eigene Lichtkurve hinterlegt, die den natürlichen Tagesverlauf in die Innenräume holt.
KNX vernetzt Licht und Raumautomation
DALI-2 steuert die Leuchten, doch für eine zentrale, übergreifende Steuerung und Vernetzung auf Stockwerkebene sorgt KNX. Damit sich das Licht in den Büros, Labors und Korridoren dem Tagesverlauf nachempfunden stufenlos verändern lässt, hat Daniel Poscher eine Tabelle mit 25 FarbtemperaturWerten pro Tag erstellt und sie definierten Zeiten zugeordnet. Für jede Jahreszeit besteht eine eigene Tabelle.
Auf jedem Stockwerk hat er diese Werte in ein Siemens DALI-Gateway eingeben, das als Master für die übrigen Gateways funktioniert und diesen die Befehle zur Veränderung des Lichts erteilt. Die Uhrzeiten erhalten die Master-Gateways von der KNX-Wetterstation. So verändert sich die Lichtfarbe – wie in der Natur – so langsam, dass die Mitarbeitenden dies nicht bewusst bemerken. Insgesamt sind 45 DALI-Gateways von Siemens im Einsatz. Und damit die Beleuchtung energieeffizient bleibt, gibt es rund 500 KNX-Präsenzmelder und dort, wo nötig, auch entsprechende KNX-Taster.
Den Verantwortlichen von Hamilton Bonaduz ist es ein grosses Anliegen, ihren Mitarbeitenden eine attraktive Arbeitsumgebung zu bieten. Das zeigt auch die Beleuchtung im Neubau, die nach dem Vorbild der Natur funktioniert.
HLK-Raumautomation mit KNX
Die Fäden bzw. Drähte für die Lichtsteuerung laufen ergänzend auf einem Homeserver zusammen. Dank ihm haben die Verantwortlichen des Facility Management jederzeit den Überblick über die verschiedenen Zustände der Haustechnik.
Im Hamilton-Neubau in DomatEms kommt KNX jedoch nicht nur fürs Licht zum Einsatz, sondern auch für HLK, das heisst für die gesamte Raumautomation. Die variablen Volumenstromregler (VAV), die Magnetventile und die Raumfühler werden via KNX angesteuert. Ein Grund für die Verwendung von KNX ist laut den Projektverantwortlichen die sehr einfache busförmige Verkabelung, die KNX bietet. Die Energieerschliessung geschieht – wie für die Beleuchtung – über ein Flachbandkabel. Für HLK ist es aufgrund der nötigen Energieversorgung für die Komponenten vieradrig, für das Licht genügen zwei Adern. Um Verwechslungen beim Installieren zu vermeiden, ist das Flachbandkabel für HLK pink, jenes für das Licht grün. Zuständig für den HLK-Anlagenteil war die Lippuner AG aus Grabs. Sie und die Scherler AG haben sich bezüglich der Adressebereiche im Detail abgestimmt. Die Koordination lag bei der Scherler AG. Heute bestehen für die beiden Bereiche Licht und HLK noch zwei separate Projekte.

Den Verantwortlichen von Hamilton Bonaduz ist es ein grosses Anliegen, ihren Mitarbeitenden eine attraktive Arbeitsumgebung zu bieten. Das zeigt auch die Beleuchtung im Neubau, die nach dem Vorbild der Natur funktioniert.
HLK-Raumautomation mit KNX
Die Fäden bzw. Drähte für die Lichtsteuerung laufen ergänzend auf einem Homeserver zusammen. Dank ihm haben die Verantwortlichen des Facility Management jederzeit den Überblick über die verschiedenen Zustände der Haustechnik.
Im Hamilton-Neubau in DomatEms kommt KNX jedoch nicht nur fürs Licht zum Einsatz, sondern auch für HLK, das heisst für die gesamte Raumautomation. Die variablen Volumenstromregler (VAV), die Magnetventile und die Raumfühler werden via KNX angesteuert. Ein Grund für die Verwendung von KNX ist laut den Projektverantwortlichen die sehr einfache busförmige Verkabelung, die KNX bietet. Die Energieerschliessung geschieht – wie für die Beleuchtung – über ein Flachbandkabel. Für HLK ist es aufgrund der nötigen Energieversorgung für die Komponenten vieradrig, für das Licht genügen zwei Adern. Um Verwechslungen beim Installieren zu vermeiden, ist das Flachbandkabel für HLK pink, jenes für das Licht grün. Zuständig für den HLK-Anlagenteil war die Lippuner AG aus Grabs. Sie und die Scherler AG haben sich bezüglich der Adressebereiche im Detail abgestimmt. Die Koordination lag bei der Scherler AG. Heute bestehen für die beiden Bereiche Licht und HLK noch zwei separate Projekte.
Skalierbares Konzept mit praxisbewährten Vorteilen
Das tunableWhite-Projekt bei Hamilton in Domat-Ems zeigt eindrucksvoll, dass Human Centric Lighting (HCL) nicht nur ein Konzept für einzelne Büros ist, sondern sich auch in grossem Massstab erfolgreich umsetzen lässt. Die positiven Rückmeldungen der Mitarbeitenden und die Erfahrungen aus dem laufenden Betrieb bestätigen den Nutzen dieser Technologie für das Wohlbefinden und die Produktivität. Dank der Kombination mit KNX konnte eine intuitive und wartungsarme Steuerung realisiert werden, die den Biorhythmus der Mitarbeitenden über alle Stockwerke hinweg unterstützt.
Gleichzeitig zeigt das Projekt, dass KNX weit über die Lichtsteuerung hinausgeht: Die Integration der HLK-Regelung belegt, wie flexibel sich KNX mit anderen Bussystemen vernetzen lässt. Damit bietet sich diese Lösung auch für andere Unternehmen an, die auf intelligente und zukunftssichere Gebäudeautomation setzen.
Impressum
Text: Maria Linder, René Senn,
Fotos: Jens Ellensohn für die Zumtobel Licht AG
Informationen
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