Auf den Job aufmerksam geworden ist Flavia Lüscher durch eine Kollegin beim Fussball, deren Vater auch bei Selmoni arbeitet. «Bei dieser Arbeit geht es weniger um Architektur, sondern viel um Technik, und das liebe ich», berichtet sie. Um herauszufinden, was es mit dem Beruf auf sich hat, absolvierte Flavia zuerst drei Tage Berufserkundung, weil sie damals noch zu jung für eine Schnupperwoche war, später dann die offizielle Schnupperwoche. Anschliessend war ihr klar, dass ihr der Job gefällt, und bei Selmoni erhielt sie ihren Lehrvertrag.
Sie arbeiten heute schon an dem, was in Zukunft erst gebaut wird. Elektroplaner:innen sind die technischen Gestalter der Gebäude, wenn es um Energieversorgung, Kommunikation und Licht im Gebäude geht.
TEXT: RENÉ SENN, FOTOS: MICHAEL DONADEL
Von Flavia Lüscher ist Einsatz ist gefragt, im Job wie auch in der Schule. Es macht ihr nichts aus, früh aufzustehen, denn sie ist es gewohnt, ihren anspruchsvollen Job mit einem anspruchsvollen Hobby, dem Fussball, zu kombinieren. Als wir sie bei ihrem Arbeitgeber, der Selmoni AG in Münchenstein, treffen, hat sie gerade wenige Wochen zuvor ihre Lehrabschlussprüfung absolviert. Am 1. August begann für Flavia somit eine neue Ära, sie ist keine Lernende mehr. Sie wurde von der Selmoni AG übernommen und kann an ihrem angestammten Platz und an den bekannten Projekten weiterarbeiten. «Ich werde auch jetzt immer noch viel dazulernen. » Sie ist mit einem 80%-Pensum angestellt, so dass sie auch noch Zeit für ihr Hobby, bzw. ihre Berufung hat.
Anspruchsvolle Abschlussprüfung
Sie schildert uns, wie anspruchsvoll ihre Abschlussprüfung war, an der sie in sieben Stunden die komplette Elektroplanung für ein Gebäude erstellen musste, inklusive dem korrekten und massstabgetreuen Ausdruck der Pläne auf dem grossen Drucker. Licht-, Elektro- und Schwachstromanlagen musste sie in einem Gebäudegrundriss nach einem vorgegebenen Beschrieb einzeichnen und wo nötig vermassen. Auch das passende Elektroschema hatte sie zu zeichnen. «Dies war sehr herausfordernd in so kurzer Zeit», erzählt die 19-jährige Flavia, die die Prüfung mit guten Noten bestanden hat.
Lieblingsaufgaben
Zu ihren Lieblingsarbeiten im Job zählt das Planen von kleineren Gebäuden wie Einfamilienhäusern. «Diese Projekte sind überschaubarer als Grossprojekte und dauern nicht so lange. Bei solchen Bauvorhaben konnte ich schon während meiner Ausbildung von A bis Z Vieles selber machen, zum Beispiel Installationspläne mit der CAD-Software zeichnen und Schemata erstellen». Dabei arbeitet Flavia in der Regel für einen Projektleiter, dem sie die entsprechenden Zeichnungs- und Abklärungsarbeiten abnimmt. Zwischendurch begleitet sie ihn auch auf die Baustelle und nimmt an Sitzungen teil
Beruf und Freizeit unter einen Hut bringen
Das Spezielle an Flavias Situation ist ihr Engagement für den Fussball. Ihm ordnet die junge Sportlerin ihr ganzes Leben unter. Neben der Arbeit und dem intensiven Training bleibt ihr praktisch keine Zeit für Privates. Wenn andere an Partys gehen, trainiert Flavia, ernährt sich korrekt oder bereitet sich auf ein Spiel vor. Aktuell spielt sie in der ersten Frauenmannschaft des FC Basel. Als sehr junge Spielerin ist es jedoch nicht einfach, einen Stammplatz zu ergattern, insbesondere in der Position der Innenverteidigerin, die sie innehat. Damit sie dennoch möglichst viel Spielpraxis sammeln kann, ist sie im Moment an die Frauenmannschaft des FC Aarau ausgeliehen.
Swissolympic machts möglich
Bereits während der Lehrzeit konnte sich Flavia in Absprache mit der Selmoni AG die nötige Zeit für den Fussball nehmen. Selmoni ist als Partner von Swissolympic ein leistungssportfreundlicher Lehrbetrieb und deshalb darauf bedacht, engagierte Nachwuchssportler: innen zu unterstützen. Während der Lehre absolvierte Flavia die Stationen von der U15 bis zur U19 und hatte im vierten Lehrjahr ihr erstes Spiel mit der ersten Mannschaft. Die Berufsschule hat sie trotzdem wie die anderen Lernenden absolviert. Aus ihrer Sicht ist dies machbar, wenn wie in ihrem Fall der Ausbildungsbetrieb mitzieht.
Wie Flavia Lüscher auf den Beruf kam
Wir sind Zukunft
Im Rahmen von «Wir sind Zukunft» geben wir unseren Leser:innen einen vertieften Einblick in die Grund- und Weiterbildungen in den Elektroberufen und begleiten Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer Arbeit. Dadurch können wir zusammen mit den Branchenpartnern, die diese Aktion unterstützen, diese Berufe sichtbarer machen. Und wenn sich deshalb der eine oder die andere für eine dieser Grund- und Weiterbildungen entscheidet, haben wir unser Ziel erreicht: gemeinsam etwas für den Nachwuchs in der Branche zu tun.
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Der Nachwuchs ist eine Investition in die Zukunft! Die nachfolgenden Firmen unterstützen die Nachwuchsförderung im Rahmen der Aktion «Wir sind Zukunft» von eTrends in Zusammenarbeit mit EIT.swiss:
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