Stromnetze geraten immer häufiger an ihre Grenzen. Flexibles Lastmanagement statt pauschaler Abregelung wird zum Schlüssel für die Energiewende. Vivavis bietet mit SGOP und SGOP.Light praxistaugliche Werkzeuge für mehr Netzstabilität.
Redaktionelle Bearbeitung: eTrends
Der massive Stromausfall in Spanien Ende April 2025 war ein Weckruf: Innerhalb weniger Sekunden fiel rund 60 % der Einspeisung aus. Auch in der Schweiz kam es Mitte Mai zu Netzproblemen durch überhöhte PV-Leistung bei gleichzeitig geringer Grundlast. Die Folge waren negative Strompreise und Spannungsprobleme auf Netzebene 7. Ursache war weniger ein Energieüberschuss als ein fehlendes Steuerungskonzept für dezentrale Einspeisung.
Vor allem kleinere PV-Anlagen speisen oft blind ein – ohne Rücksicht auf Netz- oder Preissignale. Während Grossanlagen an den Markt gekoppelt sind, fehlt es im Kleinanlagenbereich an geeigneten Steuerungsmechanismen. Die Netzbetreiber reagieren in der Regel mit Abschaltungen – ein ineffizienter Weg, der zunehmend an seine Grenzen stösst.
Intelligente Steuerung statt starrer Massnahmen
Um den Anforderungen eines dezentralen Energiesystems gerecht zu werden, braucht es Lösungen direkt im Ortsnetz. Genau hier setzt die Smart Grid Operation Platform (SGOP) von Vivavis an. Sie verknüpft Netztransparenz, Engpasserkennung und steuerbare Massnahmen in einer modular aufgebauten Softwareplattform. Messdaten aus Trafostationen, IoT-Sensoren und Messsystemen werden analysiert, um belastbare Entscheidungen zu ermöglichen – von der Netzumschaltung bis zur Flexibilitätsnutzung.
Die Stärke von SGOP liegt in ihrer elektrotechnischen Fundierung: Netztopologien, Spannungsbandgrenzen und regulatorische Vorgaben werden systematisch berücksichtigt. So entstehen konkrete, wirtschaftlich sinnvolle Steuerungsmassnahmen – ganz ohne grossflächige Infrastrukturprojekte.
SGOP.Light: Der pragmatische Einstieg ins Netzmanagement
Für kleinere und mittlere Verteilnetzbetreiber hat Vivavis mit SGOP.Light eine skalierbare Einstiegslösung geschaffen. Sie lässt sich schnell implementieren und ermöglicht bereits mit wenigen Messpunkten ein wirkungsvolles Monitoring. Drohende Netzüberlasten werden frühzeitig erkannt, Steuerimpulse wie PV-Drosselung oder Lastverschiebung automatisch ausgelöst.
SGOP.Light ist cloudbasiert und modular erweiterbar. Netzbetreiber können damit Schritt für Schritt ein engmaschiges Monitoring aufbauen – ohne komplexe Systemintegration oder grossen Schulungsaufwand. So gelingt der Einstieg in die digitale Netzführung.
Rechtlicher Rahmen für Flexibilitätssteuerung
Der Distribution Code Schweiz (DC-CH 2020) regelt klar, wann und wie Netzbetreiber steuernd eingreifen dürfen:
- Netzdienliche Steuerung erfordert vertragliche Vereinbarungen mit Anlagenbetreibern – etwa bei Wärmepumpen, PV-Anlagen oder Batterien. Sie dient der vorausschauenden Netzstabilisierung.
- Steuerung im Störungsfall ist auch ohne Zustimmung möglich, etwa bei akuter Überlast oder Spannungseinbruch – allerdings nur zur Gefahrenabwehr und unter klarer Dokumentationspflicht.
Fazit: Vom Reagieren zum Agieren
Die jüngsten Ereignisse unterstreichen: Es braucht mehr als blosse Eingriffe von oben. Digitale, lokal verankerte Lösungen wie SGOP und SGOP.Light ermöglichen es Netzbetreibern, aktiv zu steuern statt nur zu reagieren. Das schafft nicht nur Netzstabilität, sondern auch Vertrauen in eine resiliente Energiezukunft.
Impressum
Textquelle: Printmagazin eTrends 3-25
Bildquelle: Visavis
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