

Rund 300 Elektroprofis trafen sich am vierten Branchentag von EIT.swiss im Kursaal Bern. Diese Besucherzahl war ein Rekord und zeigt, dass die Veranstaltung in der Branche angekommen ist.
Text: Annette Jaccard, Fotos: Michael Donadel
Der EIT.swiss Branchentag am 6.Februar 2025 im Kursaal Bern war ein voller Erfolg. Zum ersten Mal seit seinem Bestehen im Jahr 2021 war der Anlass mit knapp 300 Teilnehmenden ausverkauft. EIT.swiss-Präsident Thomas Keller und Moderatorin Nicole Glaus begrüssten die Teilnehmenden zur Veranstaltung, die unter dem Motto «Treffpunkt der Elektroprofis» stand.
Das Handwerk verstehen
Nicole Glaus eröffnete das Plenum mit der Frage: «Was ist ein Profi?» Und gab die Antwort gleich selbst: «Ein Profi ist jemand, der mit Leib und Seele für seinen Job im Einsatz ist.» Thomas Keller ergänzte diese Aussage gekonnt und sehr passend für die Branche: «Profis haben eine formale Ausbildung durchlaufen und sind in der Lage, komplexe Probleme zu lösen. Um ihr Potenzial auszuschöpfen, brauchen sie ein Team und gute Führung.»

Leadership und Technik
«Gute Führung» war das Stichwort, das zum ersten Teil des Branchentags überleitete: Am Vormittag standen Referate zum Thema Leadership, Gesundheitsmanagement und Arbeitsplatzbeleuchtung auf dem Programm. Der Nachmittag war dann ganz der Technik gewidmet, und die Teilnehmer:innen erhielten für den Besuch dieser Referate in diesem Jahr als Premiere einen Bildungsnachweis.
Nach den vielen interessanten Vorträgen und der Nahrung für die Hirnzellen traf man sich zu einem geselligen Apéro, bevor man entweder die Heimreise antrat oder für die erstmals in der Geschichte von EIT.swiss durchgeführte grossartige HBB-Feier noch in Bern blieb.

Leadership
Philip Wels, Co-Founder von Sparkner, zeigte auf, wie konkrete Messgrössen in kurzer Zeit die grössten Wachstumsbremser eines Unternehmens zutage fördern.
«Jede Herausforderung deutet auf einen ungenutzten Hebel hin. Die Lösung steckt oft in kleinen, wirkungsvollen Veränderungen. Suchen Sie auf dem richtigen Kanal nach neuen Mitarbeitenden?»

Arbeitspsychologin Nicole Kopp, Inhaberin von GoBeyond, eröffnete den Themenblock Leadership.
«Jeder Mensch will gesehen, gehört, verstanden und berührt werden. Für Führungskräfte ist es wichtig zu wissen, wie es ihren Mitarbeitenden geht, sie müssen hier auch nachfragen. Sonst nehmen die Krankschreibungen weiter zu.»

Prof. Dr. em. Erhard Lüthi sprach über flexible und faire Vergütungssysteme.
«Ein Gehalt mag die Leistung honorieren, aber Fairness honoriert den Menschen.»

Lichtverschmutzung und Arbeitsplatzbeleuchtung
Robert Heinze und Gino Gabriele von der Schweizer Licht Gesellschaft SLG gingen auf die Ursachen und negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung ein und stellten den 7-Punkte-Plan des BAFU dagegen vor.
«Weil Licht auch das Wohlbefinden beeinflusst, müssen wir dessen positive und negative Aspekte miteinander in Einklang bringen. Die SLG erarbeitet derzeit Richtlinien zur Eindämmung der Lichtemissionen.»

Weiterentwicklung der NIV
Richard Amstutz, von Schiller Rechtsanwälte, erklärte, wie und weshalb die Revision der NIV zustande kommt, und dass niemand davor Angst haben müsse.
«Lassen Sie sich nicht verunsichern und bringen Sie sich ein. L’union fait la force!»

Netzqualität
Burak Ücöz von Camille Bauer Metrawatt erläuterte, dass durch die Digitalisierung der Elektrotechnik und immer günstigere Geräte die Netzqualität in unseren Gebäuden nicht besser wird.
«Oberwellen und weitere Störungen sind oft die Ursache von Ausfällen von technischen Geräten und der Haustechnik.»

Gesundheitsmanagement
Urs Näpflin und Livio Erni von der Präventionsberatung der suva stellten die Frage, was gegen immer mehr und längere Ausfälle aufgrund von Berufs- und Nichtberufsunfällen zu tun ist.
«Nutzen Sie unsere Instrumente wie das Formular für den Arbeitsplatzbeschrieb zuhanden von Ärzten sowie Schonarbeitsplätze, bei deren Einrichtung wir unterstützten, damit verunfallte Mitarbeitende schneller in den Betrieb zurückkehren können.»

Elektromagnetische Verträglichkeit
Luca Wachter von Arnold Engineering und Beratung AG präsentierte in einem Deep-Dive, zu dem er einen Aufbau mitgebracht hatte, eindrücklich auf, was passieren kann, wenn schlechte Leuchten (Glühbirnen) in guten Installationen verwendet werden.
«Insbesondere günstige Retrofit-Lampen oder Dimmer können eine Installation unvorteilhaft beeinflussen.»
Impressum
Text: Annette Jaccard
Fotos: Michael Donadel
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