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Kämpft die Branche mit der Digitalisierung?

codeto-Planung

Bei der Digitalisierung der internen Abläufe und Prozesse hat die Elektrobranche noch grossen Nachholbedarf. Das zeigt eine aktuelle Studie von EIT.swiss.


Autor: René Senn


Die Elektrobranche steckt mitten in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite sind Qualität, Kundenbeziehungen und Stabilität klare Stärken, auf der anderen Seite bremsen anscheinend Dinge wie IT-Kosten, fehlende Transparenz in Projekten oder die Umsetzung strategischer Vorhaben das Wachstum. Das zeigt eine aktuelle Studie von EIT.swiss und Sparkner. Viele Führungskräfte wissen genau, wo sie ansetzen müssten, doch im Alltag fehlen Zeit, Ressourcen oder die richtigen Werkzeuge dafür.

Gerade an diesem Punkt kommen digitale Lösungen ins Spiel. Tools wie Planr von Codeto versprechen, Planung und Steuerung einfacher und verlässlicher zu machen. Wir wollten wissen, wie die Entwickler die Situation im Markt einschätzen und wo sie die grössten Chancen, aber auch die Hürden sehen. Wir wissen: Nichts ist nur Schwarz oder Weiss, deshalb fragten wir Tobias Huonder, Mitgründer und Produktmanager bei Codeto, wie er die Situation einschätzt.

Die EIT.swiss-Studie sagt: IT-Kosten, fehlende Transparenz bei geschäftlichen Abläufen und stockende Strategien bremsen die Branche. Stimmst du mit der Studie überein oder erlebst du es anders?

tobias huonder
Tobias Huonder ist Mitgründer und Produktmanager bei Codeto

Die Kosten sind effektiv oft eine Hürde. Gerade für kleinere Betriebe wirken die monatlichen Userpreise schnell unverhältnismässig. Die IT-Kosten zum Beispiel für Cybersecurity usw. nehmen laufend zu, ohne dass dies den Mitarbeitenden einen Nutzen bzw. dem Unternehmen eine Effizienzsteigerung bringt.

Stockende Strategien erleben wir ebenfalls als Bremse. Meist fehlt nicht der Wille zur Digitalisierung, sondern die Priorität. Wenn die Auftragsbücher voll sind, rutscht das Thema nach hinten. Unsere Erfahrung zeigt aber: Besser das Thema früh konkret anpacken und dann in ruhigeren Phasen die Zeit für die Vertiefung nutzen.

Die Transparenz kann in vielen Bereichen verbessert werden. Mit den heutigen Lösungen sind die Daten zum Beispiel zur Ressourcenplanung zwar vorhanden, entscheidend ist aber, sie so aufzubereiten, dass sie verständlich und nutzbar sind. Wenn Informationen rechtzeitig und klar verfügbar sind, können alle Beteiligten schneller reagieren und besser entscheiden. So zum Beispiel beim Projekt-Controlling: Wenn zeitnah wenige relevante Kennzahlen vorliegen, lassen sich sofort die richtigen Massnahmen einleiten.

Wo würdest du sagen, dass die Studie den Nagel auf den Kopf trifft?

Die Studie zeigt deutlich, dass bei der Umsetzung digitaler Prozesse erhebliches Optimierungspotenzial vorhanden ist. Oft sind die Lösungen für die Mitarbeitenden zu umständlich. Digitale Abläufe müssen spürbare Vereinfachungen und Verbesserungen bringen. Einzelne Unternehmen in der Branche zeigen, dass dies durchaus möglich ist.

Unser Ansatz: Prozesse regelmässig hinterfragen, Zeitfresser erkennen und Schritt für Schritt verbessern. Kleine Anpassungen summieren sich und schaffen spürbare Entlastung.

Und wo ist das Bild aus deiner Sicht vielleicht zu kritisch oder zu pauschal?

Die Aussage, dass Unternehmen täglich bis zu eine Stunde pro Mitarbeiter verlieren, trifft sicher nicht auf jeden Betrieb zu und hängt stark von der Grösse ab. Gerade Kleinstbetriebe können auch mit wenig oder ohne Digitalisierung sehr effizient arbeiten. Wichtig ist, die Unterschiede zu berücksichtigen und die Digitalisierung dort auszubauen, wo sie den grössten Mehrwert bringt.

Sind die Probleme, die in der Studie angesprochen werden, in der Praxis vielleicht gar nicht so gross, wie sie klingen?

Grundsätzlich erleben auch wir die Branche als stabil und gut funktionierend. Aber Digitalisierung ist nicht ohne Grund seit Jahren omnipräsent. Wer den Aufsprung zu lange hinauszögert, läuft Gefahr, irgendwann abgehängt zu werden. Für viele Betriebe mag das Problem heute noch nicht akut sein. Mit Blick in die Zukunft ist Digitalisierung jedoch entscheidend, auch um für das Personal von morgen attraktiv zu bleiben.

Viele Führungskräfte sagen, sie wissen, wo sie ansetzen müssten – aber im Alltag fehlen Zeit, Ressourcen oder Werkzeuge. Was beobachtest du: Wo liegen die eigentlichen Blockaden?

Wir sehen oft das gleiche Muster: Unternehmen richten sich einen Testaccount ein, die 30 Tage laufen ab, und am Ende wurde nicht ein Klick gemacht. Auf Nachfrage hören wir dann, dass schlicht keine Zeit dafür war.

Das erleben wir ständig und machen niemandem einen Vorwurf. Fakt ist aber: Wer etwas verändern will, muss sich bewusst Zeit dafür nehmen. Und auch wenn man dann einmal Zeit hat, um etwas zu testen, ist der Start oft nicht einfach und teilweise auch ein wenig frustrierend. Dass es am Anfang etwas länger dauert, ist völlig normal. Meist braucht es aber nicht lange, bis man die Vorteile erkennt und spürt. Viele unserer Kunden können sich die Arbeit mit der alten Excel-Liste oder mit Stift und Papier inzwischen kaum mehr vorstellen.

Unsere Empfehlung: Die besten Treiber für IT-Projekte sind Mitarbeitende, die täglich mit den Prozessen arbeiten. In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung sollten sie die Anforderungen definieren, mögliche Lösungen testen, Entscheidungen treffen und die Einführung mit gezielten Schulungen unterstützen. Dafür braucht es auch ein wenig Geduld, es ist aber so langfristig am nachhaltigsten.

 

business woman hand with financial charts

Was müsste in den Köpfen passieren, damit die Digitalisierung der Prozesse nicht mehr als Hürde empfunden wird, sondern als Chance?

Wir alle haben uns schon einmal mit einer unbrauchbaren Applikation herumschlagen müssen – das prägt. Die Digitalisierung muss einfach und verständlich umgesetzt werden. Dabei muss nicht alles auf einmal umgekrempelt werden. Es geht Schritt für Schritt, und oft zeigt sich schnell, ob etwas einen Nutzen bringt oder nicht.

Wir haben erlebt, dass an einem Branchentag frisch Ausgelernte auf uns zukamen und sagten: Unser Chef ist schon älter, er möchte das nicht. Sie haben es dann selbst in die Hand genommen, getestet, ihn überzeugt, und am Ende waren alle zufrieden. Das ist auch ein Weg, die Hürde zu überwinden. Die Jüngeren mitzunehmen oder sogar vorangehen zu lassen, macht Sinn. Sie sind oft näher an digitalen Themen dran und können viel bewegen. Warum also nicht die Motivation und das Wissen der nächsten Generation nutzen?

Die Studie nennt fehlende Transparenz und eine unklare Ressourcensteuerung als grosses Hindernis in Projekten. Warum sind genau diese Punkte so schwer in den Griff zu bekommen?

Die Ressourcenplanung in der Elektrobranche ist komplex, weil sie täglich, ja stündlich ändern kann und der Fachkräftemangel die Planung zusätzlich erschwert. Gerade bei mehreren Projekten oder wechselnden Einsätzen stösst man schnell an Grenzen. Die richtige Lösung hilft hier enorm, weil sie Transparenz schafft und auf einen Blick zeigt, wann es zu Engpässen oder Leerläufen kommt, wann man temporäre Hilfe braucht und wann man Projekte absagen muss. Das wiederum führt zu mehr Zufriedenheit bei der Belegschaft und ist deshalb von enormer Wichtigkeit.

Unternehmen können nicht alles auf einmal umkrempeln. Was ist der erste Schritt für eine solide Basis, und was ist der zweite Schritt, wenn sie gelegt ist?

Es gibt keinen richtigen ersten und zweiten Schritt. Die Reihenfolge ist individuell. Eine solide Basis ist sicherlich das Mindset der Belegschaft, von ganz oben bis ganz unten. Hier lohnt sich auch der Austausch untereinander, um sich darauf vorzubereiten.

 

Symbolbild planr

Wo lohnt es sich deiner Meinung nach am meisten, mit der Digitalisierung der internen Prozesse anzufangen?

Eine einfache, effiziente Ressourcenplanung steht sicher an erster Stelle. Wer ist auf welcher Baustelle, wo sind die Lernenden eingesetzt? Eingetragene Absenzen wie Ferien und Berufsschule sind nützlich für die Transparenz. Wichtig ist, dass alle auf die
gleichen, aktuellen Daten zugreifen.

Dann sicher auch die Zeiterfassung. Erfassen Mitarbeitende ihre Stunden direkt auf dem Handy, können die Daten sofort geprüft werden, etwa im Hinblick auf die Einhaltung des GAV. Wichtig ist, dass die Genehmigung durch die Vorgesetzten schnell und unkompliziert möglich ist. Werden die Stunden nach der Freigabe direkt ins Lohnsystem und Controlling übertragen, sinkt die Fehlerquote praktisch auf null, und der Nutzen für den Betrieb ist enorm. Das bestätigen auch jene Unternehmen, die solche Lösungen bereits erfolgreich einsetzen.

Müssen die Verbände nicht viel stärker vorangehen, damit nicht jeder Betrieb alles neu erfinden muss?

Wir sehen den Verband klar in der Rolle, Informationen bereitzustellen, Möglichkeiten aufzuzeigen und Unterstützung anzubieten, wenn sie gebraucht wird. Das macht er auch. Entscheiden muss aber jeder Betrieb selbst. Und neu erfinden muss auch niemand mehr etwas, es gibt mittlerweile genügend Erfahrungen und Austauschformate, zum Beispiel an einem Branchen- oder Fachtag, wo Digitalisierung konkret besprochen wird.

Wenn du einem Geschäftsführer oder Projektleiter drei schnelle Tipps mitgeben könntest: Was sind die Do’s and Don’ts beim Start in die Prozessdigitalisierung?

Erstens bewusst Zeit einplanen und das Thema nicht nebenbei laufen lassen. Zweitens klein anfangen, Prozesse Schritt für Schritt verbessern und alle Mitarbeitenden einbeziehen. Drittens offen bleiben für den Austausch, sei es intern im Team oder extern an Branchentagen.

Ein klares Don’t ist, Digitalisierung als Riesenprojekt auf einen Schlag anzugehen. Das überfordert alle Beteiligten und führt oft dazu, dass am Ende gar nichts umgesetzt wird.

Zum Schluss noch eine persönlich Frage: Was treibt dich an, die Digitalisierung der Prozesse in der Elektrobranche voranzubringen?

Mich motiviert, wenn wir erleben, dass unsere Lösungen den Alltag wirklich einfacher machen. Wenn jemand sagt, er habe plötzlich mehr Zeit für die eigentliche Arbeit oder mehr Klarheit in der Planung, dann zeigt das, dass es funktioniert. Genau solche Momente treiben uns an. Die Elektrobranche hat ein riesiges Potenzial, mit digitalen Prozessen effizienter und attraktiver zu werden, für Kunden sowie Mitarbeitende. Und wir wollen aktiv dazu beitragen.

www.eit.swiss/fileadmin/user_upload/documents/Branche/Studien/_de/Zusammenfassung_Ergebnisse_Entwicklungspotenzial_Mitglieder_EIT.pdf

 

+

Codeto

Codeto ist ein Zürcher Softwareunternehmen, das digitale Lösungen für die Elektro- und Baubranche entwickelt. Mit Planr bietet Codeto ein webbasiertes Tool für Einsatz-, Ressourcen- und Kapazitätsplanung. Die Software unterstützt Unternehmen dabei, Einsätze und Projekte transparent zu steuern, Abwesenheiten zu verwalten und die Auslastung im Blick zu behalten – auch mobil per App.

Planr wird aktuell von zahlreichen Unternehmen der Elektrobranche wie der Burkhalter Gruppe, Baumann Koelliker Gruppe, Frey+Cie Gruppe und vielen weiteren im Alltag erfolgreich eingesetzt. Entstanden ist Planr ursprünglich für die Elektrobranche, heute wird das Tool aber bereits in verschiedenen Gewerben eingesetzt.


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Textquelle: René Senn

Bildquelle: zVg

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Veröffentlicht am: 07.11.2025

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