eTrends
  • Themen
    • Elektro
    • Licht
    • Smart Building
    • Multimedia
    • EMOBILITY
    • News
    • Testberichte
    • Verbände
    • Jobs
  • Jobs
  • Branchenagenda
  • Mediadaten
  • Magazin
    • Abo_Einstiegsangebot
    • Datenschutz
  • Kontakt & Team
  • Unser Angebot
    • Abo
  • Newsletter

Mit dem ID. Buzz GTX ans Meer – ein eTrends-Langstreckentest

Was taugt der vollelektrische Bulli auf grosser Fahrt? Diese Frage stellen wir uns auf dem Weg von Zürich nach Biarritz. Zwei Fahrzeuge, zwei Teams – und eine Route quer durch Frankreich. Unser Ziel: herauszufinden, wie komfortabel, effizient und alltagstauglich Elektromobilität auf langen Reisen wirklich ist.


Von René Senn (Text) und Dominique Zahnd (Bilder)


Was taugt der vollelektrische Bulli auf grosser Fahrt? Diese Frage stellen wir uns auf dem Weg von Zürich nach Biarritz. Zwei Fahrzeuge, zwei Teams – und eine Route quer durch Frankreich. Unser Ziel: herauszufinden, wie komfortabel, effizient und alltagstauglich Elektromobilität auf langen Reisen wirklich ist.


Von René Senn (Text) und Dominique Zahnd (Bilder)


Frisch geladen, gut geplant – der Start

Wir starten um 09:00 Uhr in Otelfingen, quasi Zürich Nordwest. Christian Frey und Karin Schuler von AMAG erwarten uns dort mit zwei frisch geputzten, vollgeladenen ID. Buzz GTX: Allradantrieb, langer Radstand, 340 PS – bereit für die Langstrecke.

Alles ist top vorbereitet – inklusive Ladeplanung für die 1200 Kilometer durch Frankreich. Wir müssen nur noch einsteigen und losfahren. Endlich mal nicht selbst die Lade-App durchforsten – eine Wohltat. Mein Alltag mit E-Mobilität zeigt es immer wieder: Gute Planung spart Aufwand – und Diskussionen mit den Mitreisenden.

Fahrzeuge verteilt, Rollen geklärt

Die Fahrzeuge sind schnell verteilt: Das Frauenteam bekommt den auffälligen rot-silbrigen ID. Buzz, wir Männer rollen im silbergrauen los. Beide haben sieben Sitze, brauchen tun wir aber nur drei – genug Platz also für Gepäck, Getränke, Kameras und all das, was man für so einen Roadtrip eben braucht. Elsass, Frankreich, Vichy, Bordeaux, Biarritz am Atlantik – das ist unsere Route. Vollelektrisch. Und hoffentlich problemlos, wenn alles klappt.

Zwei Teams, zwei Blickwinkel – und mittendrin: Technik

Was wir auf dieser Reise erlebt haben, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Wir von eTrends richten den Fokus – neben den allgemeinen Eindrücken einer Langstrecke – vor allem auf die Technik: Ladeleistung, Verbrauch, Infrastruktur. Im Frauenteam mit dabei: Isabelle Rieder. Sie begleitet die Reise für 20 Minuten, mit Blick auf Nutzwert und Lifestyle (siehe Artikel: Schafft der neue E-Bulli einen Roadtrip an die Atlantikküste?).

Ihre erste Langstreckenerfahrung im E-Auto – umso gespannter ist sie, was kommt. Und: Fotograf Dominique. Nicht nur für die Bilder, sondern auch für die Stimmung. Denn jemand muss den Moment einfangen. In diesem Blog nehmen wir euch mit. Etappe für Etappe und von Ladestation zu Ladestation bis ans Meer. Christian eröffnet die Tour: «Jetzt geht es los!», ich bin der erste Fahrer: Anschnallen, das Meer ruft.

Kaffee, Kilowatt und kleine Tücken

Kurz nach Basel überqueren wir die Grenze und fahren auf der elsässischen Autobahn ein paar Kilometer nordwärts. Die erste Mautstation kommt erst, wenn das Elsass endet – und ja, wir kommen problemlos durch. Der digitale Einstieg ins französische Autobahnnetz klappt tadellos. Für die nächsten hundert Kilometer ein gutes Gefühl.

Wir sind auf der A36 unterwegs. Unser erstes Ladeziel: die Ionity-Station Bessancourt – ein kleinerer Ladepark etwas abseits der Autobahn. Zwölf HPC-Plätze, bis zu 400 kW Ladeleistung. Die Firma mit der markanten Farbe und dem Vogel im Logo – ein Rotmilan – betreibt in Europa über 5150 Ladepunkte an 758 Standorten. Aktuell (Stand 16. Juni 2025) sind 70 weitere Stationen im Bau.

Wir gönnen uns einen ersten Kaffee. Ein McDonald’s ist in Reichweite. Obwohl unser ID. Buzz nach den ersten 141 Kilometern noch 65 % Akkukapazität anzeigt, laden wir natürlich trotzdem. Der Verbrauch bis hierhin? Sehr gute 20,2 kWh auf 100 Kilometer – für ein Fahrzeug dieser Grösse absolut im Rahmen.

Dann die erste kleine Tücke: Die Ladekarte funktioniert beim ersten Versuch nicht. Nach kurzer Klärung dann aber die erfreuliche Meldung an der Säule: Der Buzz lädt mit 102 kW. Nicht rekordverdächtig, aber ausreichend – vor allem bei einem Ladestand über 60 %, wo die typische Ladekurve ohnehin abflacht.

 

Ein Anfängerfehler unterläuft uns trotzdem: Wir haben vergessen, das Ladelimit im System auf 100 % zu setzen. So stoppt der Vorgang bei 80 %. Oh je – wir sind Profis… Für die nächste Etappe nicht ideal, aber mit der verbleibenden Reichweite kein Drama. Der nächste Stopp ist ohnehin in 170 Kilometern geplant – das reicht locker.

Auch der zweite Ladestopp liegt an einer Ionity-Station: Aire de Glanon, südlich von Dijon, weiterhin an der A36. Diesmal liegt der Akkustand bei 32 %. Jetzt geht’s richtig zügig: Mit satten 200 kW lädt der GTX – ganz nah an der Werksangabe. Der Stopp verläuft angenehm unkompliziert. Nach einem kleinen Sandwich – unser Mittagessen – geht’s mit 100 % wieder weiter. Die Raststätte ist kein Bijou, aber sauber und zweckmässig.

Bis hierher können wir sagen: Die Ladeinfrastruktur entlang der grossen Achsen funktioniert. Ionity liefert zuverlässig – wenn man weiss, welche Karten oder Apps man braucht. Allerdings: Selbst bei Ionity ist der Ablauf nicht einheitlich. Neue Säulen wollen erst die Karte, dann die Zahlung – ältere machen es umgekehrt. Wer sich das wohl ausgedacht hat? Eigentlich sollte das überall gleich funktionieren.

Reise durch Frankreichs Mitte mit Komfort

Es geht weiter auf der A36, unser nächstes Ziel ist der Ladepark Aire du Bourbonnais – 189 Kilometer entfernt, an einem Autobahnknoten mitten in Frankreich, wo A79 und N7 aufeinandertreffen.

Gerade auf diesen langen Autobahnetappen zeigt der ID. Buzz GTX seine Stärken: Der Travel Assist kombiniert Tempomat und aktiven Spurhalteassistenten. Das Fahrzeug bleibt souverän in der Spur – auch bei Monotonie pur. Nur minimale Eingriffe von meiner Seite. Fahren? Beinahe Nebensache. Ein Blick in die weite Natur? Liegt drin.

Bald erreichen wir unseren nächsten Boxenstopp: Eine hübsche Raststätte, gebaut im Stil eines alten Bauernhauses. Bequem, charmant – ich speichere sie innerlich direkt als Favorit.

Wir haben jetzt rund 500 Kilometer hinter uns, alles lief komfortabel. Der Buzz mit langem Radstand und viel Platz ist ein angenehmer Reisebegleiter – gerade auf solchen Etappen. Es ist schon der dritte Stopp. Wir gönnen uns ein Glace, der Buzz lädt. 54 kWh in 32 Minuten – jetzt: 100 %. Genug für die letzte Etappe des Tages nach Vichy.

Hätten wir dies auch mit weniger Stopps geschafft? Klar. Aber zur Reise gehört eben mehr als nur Vorankommen. Beine vertreten, frische Luft, ein Kaffee – das ist auch Teil des Erlebnisses.

Voraussetzung: Die Stopps bieten was. Und da sind französische Raststätten stark. Sie sind sauber, zweckmässig – und: Die Toiletten kosten nichts. Nicht wie in der Schweiz oder in Deutschland. Man fühlt sich gleich willkommener.

Bald erreichen wir unseren nächsten Boxenstopp: Eine hübsche Raststätte, gebaut im Stil eines alten Bauernhauses. Bequem, charmant – ich speichere sie innerlich direkt als Favorit.

Wir haben jetzt rund 500 Kilometer hinter uns, alles lief komfortabel. Der Buzz mit langem Radstand und viel Platz ist ein angenehmer Reisebegleiter – gerade auf solchen Etappen. Es ist schon der dritte Stopp. Wir gönnen uns ein Glace, der Buzz lädt. 54 kWh in 32 Minuten – jetzt: 100 %. Genug für die letzte Etappe des Tages nach Vichy.

Hätten wir dies auch mit weniger Stopps geschafft? Klar. Aber zur Reise gehört eben mehr als nur Vorankommen. Beine vertreten, frische Luft, ein Kaffee – das ist auch Teil des Erlebnisses.

Voraussetzung: Die Stopps bieten was. Und da sind französische Raststätten stark. Sie sind sauber, zweckmässig – und: Die Toiletten kosten nichts. Nicht wie in der Schweiz oder in Deutschland. Man fühlt sich gleich willkommener.

Quer durchs Land: Über Felder, Kreisel und kleine Enttäuschungen

Von hier aus geht es ziemlich exakt Richtung Süden. Wir fahren über Land. Draussen zeigt das Thermometer 32,5 °C – im Innenraum bleibt es angenehm bei 23 Grad. Die Klimaanlage arbeitet ruhig und effizient, ohne Pfeifen oder Surren.

Ein Highlight unterwegs: die clever platzierten USB-C-Anschlüsse. Zum Beispiel an der Schiebetür. Perfekt, um auch leistungsstarke Geräte wie Laptops mit bis zu 30 W zu laden. Ideal für alle, die unterwegs arbeiten oder Content erstellen, so wie wir.

Musik brauchen wir keine. Es gibt genug Gesprächsstoff: von der Weltpolitik, die gerade etwas aus den Fugen gerät, über private Hobbys bis hin zu Erfahrungen mit E-Autos. Tipps werden ausgetauscht, Routinen verglichen. Elektromobilität ist nie weit entfernt.

17:20 Uhr. Die Landschaft ist flach, links und rechts Felder mit Raps oder Korn. Bewässerungssysteme versuchen die Trockenheit des heutigen Tages von den riesigen Feldern abzuhalten. Gut sind wir elektrisch, und damit klimafreundlich unterwegs.

Wir passieren viele der für Frankreich so typischen Kreisel und halten Ausschau nach einem Café an der Strasse. Ein kleiner Stopp im echten Frankreich, das wär’s. Doch die Dörfer wirken fast ausgestorben. Das Café, das wir ansteuern wollten, ist – trotz anderslautender Google-Info – geschlossen. Immerhin: eine grossartige Fotokulisse.

 

Dann hatte Christian vermutlich Hunger und so ging es rasch noch die restlichen 30km zum finalen Stopp für heute, die Übernachtung in Vichy. «Wir sind praktisch direkt am geografischen Mittelpunkt von Frankreich», bemerkt er noch rasch, sicher mit Freude auf das baldige Hotel.

Am Ziel für die erste Übernachtung

Vichy, eine Stadt mit bewegter Geschichte: einst mondäner Kurort zur Zeit Napoleons III., später trauriger Schauplatz des Vichy-Regimes im Zweiten Weltkrieg. Heute empfängt uns der Ort friedlich – mit alten Alleen, einem kühlen Getränk und feinem Abendessen im Hotel Célestins Spa Thermal.

Ein hübsches Hotel, an dem aber auch der Zahn der Zeit nagt. Seine besten Tage hat es spürbar hinter sich. Wir nennen es mal Charme, denn stören tut es nicht.

Insgesamt 547 Kilometer haben wir heute zurückgelegt. Die Zeit verging wie im Flug. Wie viele Ladestopps es waren? Gar nicht mehr so präsent. Wir laden jetzt unsere eigenen Akkus auf – mit einem kurzen Schwumm im Pool und einem ausgiebigen französischen Abendessen, das von acht bis kurz vor Mitternacht dauert. Es endet mit einem fulminanten Käsebuffet, begleitet von einem Dessertwein von der Domaine Cauhapé. Der Buzz steht noch bei 85 % Ladung – das reicht locker für die erste Etappe am nächsten Morgen mit rund 237 Kilometern.

Auch mein Akku meldet: Feierabend. So ein Roadtrip mit Story ist eben doch etwas anderes als Ferien.

Effektiv vs. Anzeige Challenge

Tag zwei startet früh – um 08:00 Uhr rollen wir in Vichy los. Die erste Etappe: 237 Kilometer bis zur nächsten Ladestation. Das Navi zeigt am Ziel eine voraussichtliche Restladung von 14 % an. Klingt knapp, aber machbar.


Ich übernehme die erste Schicht und setze gleich mal ein Ziel: «Ich werde effizient fahren und mit mindestens 20 % Restkapazität ankommen.»

Meine Mitfahrer schauen mich kritisch an, unterstützen das Vorhaben aber. Also: Klimaanlage erst mal aus – draussen ist es noch kühl genug.

Die Strecke verläuft fast durchgehend über die Autobahn. Wenig Verkehr, sanfte Kurven, weite Landschaft. Es geht leicht bergauf, bergab. Das Navi prognostiziert bald 17 % am Ziel – 3 % gewonnen. Könnten wir es wirklich schaffen?

Travel Assist ist aktiv, ich fahre mit Gefühl: Geschwindigkeit anpassen, vorausschauend rollen, rekuperieren, bergauf sanft Gas geben. Während im Auto lebhaft diskutiert wird, bin ich voll beim Verbrauch: 22 %… 20 %… die Differenz schrumpft. Dann kurz: 19 %. Es geht länger bergab – Energie zurückholen. Zwei Kilometer vor der Ausfahrt zeigt das Display wieder 20 %. Jetzt bloss keinen unnötigen Tritt aufs Pedal. Ich hänge mich in den Windschatten eines Wohnwagens, dann eines LKW. Kurze Info an meine Mitfahrer: «Bitte um Verzeihung für das Bummeltempo, es ist im Dienst der Sache». Und so rollen wir fast lautlos zur Raststätte – mit exakt 20 %. Challenge geschafft.

Und das Beste: Die Station ist ein echtes Vorzeigeprojekt. Überdachte Ladeplätze mit Solarpanels, sehr saubere Anlagen, sogar ein Windschutzscheiben-Reinigungsset. Hier ist man bereit – für die Zukunft, oder besser: für die Gegenwart.

Unsere beiden ID. Buzz GTX laden zuverlässig mit 200 kW. In 34 Minuten ist der Akku wieder voll – pünktlich mit dem letzten Schluck Cappuccino und dem letzten Bissen Kuchen.

Ein paar Fotos, die Drohne geht kurz hoch – dann weiter, Richtung Atlantik.

Noch 274 Kilometer bis zum nächsten Ziel. Dieses Mal übernimmt Serge das Steuer – mit leicht höherem Tempo. Das wirkt sich natürlich auf die Effizienz aus. Aber: Wir durchbrechen unterwegs die 1000-Kilometer-Marke. Für uns ein kleiner Meilenstein – für die Elektromobilität ein weiteres Indiz: Solche Reisen funktionieren. Wenn man weiss, wie – und wenn man die Reise auch als Teil des Ziels versteht.

 

Und das Beste: Die Station ist ein echtes Vorzeigeprojekt. Überdachte Ladeplätze mit Solarpanels, sehr saubere Anlagen, sogar ein Windschutzscheiben-Reinigungsset. Hier ist man bereit – für die Zukunft, oder besser: für die Gegenwart.

Unsere beiden ID. Buzz GTX laden zuverlässig mit 200 kW. In 34 Minuten ist der Akku wieder voll – pünktlich mit dem letzten Schluck Cappuccino und dem letzten Bissen Kuchen.

Ein paar Fotos, die Drohne geht kurz hoch – dann weiter, Richtung Atlantik.

Noch 274 Kilometer bis zum nächsten Ziel. Dieses Mal übernimmt Serge das Steuer – mit leicht höherem Tempo. Das wirkt sich natürlich auf die Effizienz aus. Aber: Wir durchbrechen unterwegs die 1000-Kilometer-Marke. Für uns ein kleiner Meilenstein – für die Elektromobilität ein weiteres Indiz: Solche Reisen funktionieren. Wenn man weiss, wie – und wenn man die Reise auch als Teil des Ziels versteht.

 

An dieser Stelle fällt uns etwas ein, das uns vorher komplett durchgerutscht ist: Der ID. Buzz kann «Plug & Charge». Kabel einstecken, Strom fliesst, fertig. Vorausgesetzt, die „We Charge“-App ist eingerichtet und das Zahlungsmittel hinterlegt. War bei uns nicht der Fall… Vielleicht ein Grund, den Trip einfach nochmal zu machen – diesmal perfekt vorbereitet.

Reben, Maut – und Burger

Auch nach mehreren Stunden im Fahrzeug wird eines klar: Der ID. Buzz ist kein klassischer Transporter, sondern ein rollender Wohnraum. Die grosszügige Raumaufteilung, die hohe Sitzposition und das durchdachte Lichtkonzept schaffen ein angenehmes Gefühl auf Rädern. Irgendwann folgt Mautstation Nummer x – wir haben längst aufgehört zu zählen. Dann endlich: runter von der Autobahn, rein ins Bordelais.

Die Landschaft verändert sich spürbar. Links und rechts der Strasse tauchen erste Rebstöcke und Schilder von Winzern und Kellereien auf. Bordeaux ist nah, der Atlantik auch. Eigentlich eine Gegend zum Verweilen, zum Degustieren, zum Durchatmen. Überall gibt es etwas zu sehen. Wir sprechen über Wein. Aber: Wir haben Hunger.

Die Realität auf einer E-Roadtrip-Etappe heisst dann nicht edler Wein mit Aussicht, sondern etwas anderes: Burger King. Schnell, unkompliziert, direkt an der Route – und ehrlich gesagt: genau das, was wir gerade brauchen. Ladepause gibt’s hier keine – dafür Kalorienpause. Und die ist mindestens genauso wichtig.

Frisch gestärkt geht’s weiter. Das Meer ist so nah wie noch nie auf dieser Reise.

Weinberge statt Stau: Frankreich zeigt sich von seiner besten Seite

Kurz vor Bordeaux staut sich der Verkehr – und das Navi im ID. Buzz reagiert prompt: Statt auf der Autobahn zu bleiben, leitet es uns über kleinere Landstrassen. Eine gute Entscheidung.

Die Strecke führt vorbei an eindrucksvollen Châteaux, gepflegten Rebstöcken und durch schmucke Städtchen. Die Gebäude erzählen vom Wein, vom Stolz der Winzer – und von unzähligen Flaschen, die hier wohl jedes Jahr gefeiert werden.

Wir fahren mitten durch eine der berühmtesten Weingegenden Frankreichs. Weissweinlagen, alte Gutshäuser – ein Genuss. Und aus dem Buzz mit seiner erhöhten Sitzposition und den grossen Fenstern ist der Blick besonders gut. Fast schon eine Panoramatour.


Wenig später sind wir zurück auf der Autobahn. Bordeaux haben wir umfahren. Und wir überschreiten die 1000-Kilometer-Marke – diesmal offiziell. Der nächste geplante Ladestopp ist etwa 30 Minuten entfernt. Ein Blick in die Ionity-App: alle Ladeplätze belegt. Kein gutes Zeichen – oder löst sich das bis dahin? Wir bleiben einstimmig optimistisch. Was bleibt uns anderes übrig – wir wollen vor Biarritz nochmals volladen.

Wenig später treffen wir ein. Und ja: Die App hatte recht. Alle Stationen sind besetzt. Aber wir haben Glück: Ein freundlicher e-Fahrer aus Frankreich lädt gerade fertig und fährt mit seinem Skoda Enyaq 80x los. Ich hätte gerne noch mit ihm gefachsimpelt – aber mein Französisch reicht nur für ein Lächeln und ein „Merci“. Reicht auch.

Unser Buzz lädt stabil mit 200 kW. Nach rund 40 Minuten steht der Akku bei 94 %. Genug für die letzte Etappe. Rund 30 Minuten später trifft das zweite Team ein. Sie haben unterwegs noch ein paar Fotostopps eingelegt und kommen mit nur 4 % Restkapazität an. Ihr Navi wollte zur Sicherheit schon eine Ausweichstation vorschlagen, aber mit etwas Fingerspitzengefühl und Navigation per Handy klappt es.

Auch sie finden sofort einen freien Platz. Die Autos stehen hier in der Regel nicht lange – wer hier ist, will schnell weiter. Das Ziel ist kaum die Raststätte. Aber schön, wenn sie trotzdem gut ausgestattet ist.

Kiefern, so weit das Auge reicht

Die Landschaft wechselt ein letztes Mal. Wir fahren durch den endlosen Kiefernwald des Landes. Eine gewaltige, künstlich angelegte Waldfläche aus dem 19. Jahrhundert, geschaffen unter Napoleon III., um das sandige Land zu befestigen. Heute wirkt sie beinahe unendlich: schnurgerade Strassen, dichter Wald, kaum Bebauung. Serge sitzt am Steuer. Und wenn Serge fährt, geht’s weniger um Verbrauchsoptimierung – sondern ums Ziel. Und das heisst jetzt: Biarritz.

Wir sind immer noch auf dem Weg Richtung Atlantik. Einen letzten Zwischenhalt bauen wir spontan ein: Ionity Labenne, rund 20 Kilometer nördlich von Biarritz. Noch einmal aufladen – damit der Buzz gut vorbereitet ist für die Rückfahrt.

Erkenntnis unterwegs: Gute Ladeplanung spart Zeit und Nerven

Eine der klaren Erkenntnisse unserer Reise: Die Ladeplanung steht und fällt mit der richtigen App.

In unserem Fall war das die Ionity-App – sie hat uns zuverlässig freie und belegte Stationen in Echtzeit angezeigt. Ein echter Vorteil, gerade, wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs sind.

Was ebenfalls auffällt: In Frankreich – besonders ausserhalb der Ballungsräume – liegen Schnellladestationen deutlich weiter auseinander als in der Schweiz. Während man hierzulande gefühlt alle 10 Kilometer laden kann, braucht es in Frankreich mehr Weitblick – und einen klaren Ladeplan. Wer unvorbereitet losfährt, riskiert Umwege oder Wartezeiten.

Die Routenplanung erfolgt dabei meist in Kombination: ein Teil über das Fahrzeugnavi, der andere übers Smartphone. Noch ist das Zusammenspiel nicht perfekt integriert. Aber wer beides nutzt, bleibt flexibel – und kann spontan auf Verkehr oder Stationsauslastung reagieren. Ein klarer Vorteil für alle, die elektrisch wirklich weiterkommen wollen. Nicht nur bis zum nächsten Café – sondern bis ans Meer.

Norwegischer Realitätscheck

Gerade als wir uns ein bisschen auf die Schultern klopfen wollen – 1160 Kilometer elektrisch geschafft, Ziel in Sicht, alles läuft – treffen wir an der letzten Schnellladestation auf zwei Norweger. Wir nennen sie mal Björn und Anna. 71 Jahre alt, mit einem E-Auto unterwegs nach Südspanien. Nicht zum ersten Mal, sondern bereits zum dritten Mal!

Sie fahren dabei rund 3200 bis 4000 Kilometer, inklusive fünf Übernachtungen. Entspannt, freundlich, voller Geschichten. Mit ihnen hätte ich gerne noch mehr geplaudert, hätten wir mehr Zeit gehabt. Und das Fazit: Unser Roadtrip fühlt sich im Vergleich plötzlich extrem überschaubar an.

Fazit: Atlantik, Wind – und ein letztes Prozent

Die letzten 60 Kilometer führen uns durch zunehmend dichter bebautes Gebiet. Aus der hügeligen Landschaft wird Vorstadt. Christian kennt sich aus und steuert uns zielsicher durch die Strassen von Biarritz – rund 25’000 Einwohner:innen, irgendwo zwischen mondänem Badeort und wettergegerbter Küstenstadt.

Plötzlich sind da wieder Menschen. Cafés, Restaurants, Strandpromenade – nach so vielen Kilometern fast ein Kulturschock. Wir parken in Meeresnähe und erkunden zu Fuss. Es gibt auch einige Ladeplätze in der Stadt. Der Atlantik zeigt sich wild, das Wetter grau. Nieselregen und Wind – fast schon klischeehaft passend. Sonnenschein wäre zu kitschig gewesen.

Ich schicke folgende SMS nach Hause:

«Ein nettes baskisches Kur-Städtchen, das sich mit besonderem Flair und trotziger Gelassenheit den ungnädigen Wellen des Atlantiks entgegenstellt.»

Die Klippen sind steil, manche Häuser hängen direkt an der Kante. Die Stadt wirkt geschützter – mit Boutiquen, Cafés und einem ganz eigenen Rhythmus. Wer hier seine Kreditkarte ans Limit bringen will: kein Problem. Surfer? Keine im Wasser. Dafür alle im Strassencafé, mit Blick auf den aufgewühlten Ozean.

Plötzlich sind da wieder Menschen. Cafés, Restaurants, Strandpromenade – nach so vielen Kilometern fast ein Kulturschock. Wir parken in Meeresnähe und erkunden zu Fuss. Es gibt auch einige Ladeplätze in der Stadt. Der Atlantik zeigt sich wild, das Wetter grau. Nieselregen und Wind – fast schon klischeehaft passend. Sonnenschein wäre zu kitschig gewesen.

Ich schicke folgende SMS nach Hause:

«Ein nettes baskisches Kur-Städtchen, das sich mit besonderem Flair und trotziger Gelassenheit den ungnädigen Wellen des Atlantiks entgegenstellt.»

Die Klippen sind steil, manche Häuser hängen direkt an der Kante. Die Stadt wirkt geschützter – mit Boutiquen, Cafés und einem ganz eigenen Rhythmus. Wer hier seine Kreditkarte ans Limit bringen will: kein Problem. Surfer? Keine im Wasser. Dafür alle im Strassencafé, mit Blick auf den aufgewühlten Ozean.

Kurz vor 19 Uhr starten wir die letzte Mini-Etappe: der letzte Kilometer bis zum Hotel. Wir kommen sicher und trocken an. Gesamtdistanz: 1’199 Kilometer. Ja – ein kleiner Umweg hätte die 1’200 voll gemacht. Aber ganz ehrlich: Wir sind angekommen. Elektrisch, effizient, entspannt.

Fahrzeit insgesamt: 13 Stunden 26 Minuten. Durchschnittsverbrauch: 25,8 kWh/100 km.

Ein Wert, der zeigt: Mit einem ID. Buzz GTX lässt sich eine Tour quer durch Frankreich problemlos fahren – selbst mit Autobahn-Tempo.

Wir entscheiden uns für das Abendessen im Hotel. Es stellt sich heraus, dass dies eine gute Entscheidung war.

Ein kräftiges Gewitter zieht an diesem Abend vom Atlantik über Biarritz. Blitze, Donner. Wie ein kleines Willkommensfeuerwerk. Gut sind wir im Trockenen geblieben. Die Reise endet, wie sie begonnen hat: gut geplant – und mit dem richtigen Timing.

Kurz vor 19 Uhr starten wir die letzte Mini-Etappe: der letzte Kilometer bis zum Hotel. Wir kommen sicher und trocken an. Gesamtdistanz: 1’199 Kilometer. Ja – ein kleiner Umweg hätte die 1’200 voll gemacht. Aber ganz ehrlich: Wir sind angekommen. Elektrisch, effizient, entspannt.

Fahrzeit insgesamt: 13 Stunden 26 Minuten. Durchschnittsverbrauch: 25,8 kWh/100 km.

Ein Wert, der zeigt: Mit einem ID. Buzz GTX lässt sich eine Tour quer durch Frankreich problemlos fahren – selbst mit Autobahn-Tempo.

Wir entscheiden uns für das Abendessen im Hotel. Es stellt sich heraus, dass dies eine gute Entscheidung war.

Ein kräftiges Gewitter zieht an diesem Abend vom Atlantik über Biarritz. Blitze, Donner. Wie ein kleines Willkommensfeuerwerk. Gut sind wir im Trockenen geblieben. Die Reise endet, wie sie begonnen hat: gut geplant – und mit dem richtigen Timing.

Wheels & Waves – und ein letzter Blick aufs Meer

Am nächsten Tag besuchen wir noch das Festival «Wheels & Waves», wo sich Motorradfans aus aller Welt treffen. Ein bunter Markt, viel Schraubenkultur, rauer Sound – und mittendrin sogar ein elektrisches Motorrad. Der Händler bietet mir spontan eine Probefahrt an. Aber: Wir haben uns schon für eine gemütliche Stadtrunde entschieden. Wir wollen noch ein französisches Mittagessen geniessen. Es bleibt deshalb beim Blick, nicht beim Dreh am Gasgriff. Oder besser: Stromgriff.

Nach dem feinen Seafood in einem der vielen Restaurants in Biarritz heisst es dann endgültig: ein letztes Mal den Atlantik bestaunen – es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Der Heimweg wartet.

Vollelektrisch. Stressfrei. Mit vielen Eindrücken. Und mit einer einfachen, aber klaren Erkenntnis:

Von Zürich nach Biarritz – elektrisch? Klar geht das.

Oder wie wir sagen: Einfach fahren – der Rest lädt sich.

Und vielleicht ist das erst der Anfang. Denn Europa elektrisch zu entdecken, ist keine Pionierleistung mehr. Die Ladeinfrastruktur steht, Reisen wird zum Mittelpunkt. Elektrisch reisen ist eine echte Reise-Option, mit einem ID.buzz ein ID.genuss.

Welchen Anbieter CPO wähle ich – und warum weniger manchmal mehr ist

Auch wenn wir auf unserer Tour konsequent mit Ionity geladen haben, wäre es theoretisch möglich gewesen, auch andere Schnellladeanbieter in Frankreich zu nutzen. Zwei Anbieter sind dabei besonders erwähnenswert:

Fastned, bekannt für seine solarüberdachten Schnellladestationen mit bis zu 300 kW Ladeleistung, ist auch in Frankreich präsent – allerdings nur in Teilen des Landes. Auf unserer Route wäre spätestens in Vichy Schluss mit Fastned-Stationen gewesen. Südlich davon war kein Standort mehr verfügbar, was für eine durchgehende Langstrecke Richtung Südwesten schlicht nicht ausreicht.

TotalEnergies hingegen betreibt ein deutlich dichteres Netz – auch entlang unserer Route. Mit Ladeleistungen von bis zu 300 kW und zahlreichen Standorten entlang der grossen Autobahnachsen wäre TotalEnergies eine realistische Alternative gewesen. Wir haben es auf dieser Reise nicht genutzt, da unsere gesamte Ladeplanung auf Ionity abgestimmt war – aber für künftige Fahrten bleibt dieser Anbieter definitiv auf dem Radar.

Unsere Entscheidung, bei einem Anbieter zu bleiben, hat sich trotzdem ausgezahlt. Die Planung wurde einfacher, weil alle Ladepreise, Standorte und Belegungen zentral in einer App sichtbar waren. Keine Roaming-Unsicherheiten, keine Überraschungen bei der Abrechnung, keine zusätzlichen Apps oder Freischaltungen nötig.

Fazit: Wer auf einer Langstrecke mit dem E-Auto unterwegs ist, kann von mehreren Schnellladeanbietern profitieren – aber wer sich auf einen oder seinen gut ausgebauten Partner verlässt, fährt entspannter.


Škoda Enyaq RS im Langstreckentest: Roadtrip nach Prag

Mehr als 1500 km über Prag nach Karlsbad und zurück in die Schweiz mit dem Škoda Enyaq RS. Unser eTrends-Team hat die Langstreckentauglichkeit des tschechischen Elektroautos auf einem Roadtrip in seine Heimat getestet.


Weitere Artikel

Lorin Leuenberger, 26 Jahre, Aktuelle Weiterbildung: Elektroprojektleiter Installation und Sicherheit

What’s Next? Elektroprojektleiter Installation und Sicherheit


TRILUX offizieller Lichtpartner des 80. Hahnenkamm-Rennens


EIT.swiss-Branchentag – «Die Elektrobranche im Wandel»


Letzte Chance für Elektro-SicherheitsberaterInnen!


Stefanie Heinzmann und Baschi setzen auf Revox


Alle Artikel anzeigen
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIn
  • E-mail

Impressum

Autor: René Senn

Bilder: Zahndpress und René Senn

Informationen

https://www.volkswagen-nutzfahrzeuge.ch/de/modelle/id-buzz.html

Weitere Artikel

Stabsübergabe bei einer Institution


Patrick Kutschera (BFE), Eva Geilinger (BFE), Philippe Kleiber (SLG), Nadine Müller (SLG), Stefan Gasser (SLG)

Rückblick auf den energylight day der SLG


Mit einem starken Partner bereit für die Elektromobilität


Studio-Soundqualität im eigenen Haus


Schneider Electric legt ersten Nachhaltigkeitsbericht für 2023 vor


Alle Artikel anzeigen
  • E-Mobility
  • Elektromobilität
  • Ladestation
  • Nachhaltigkeit
  • Testbericht
  • VW

Veröffentlicht am: 17.06.2025

Übersicht

Logo eTrends
Unsere weiteren Fachmagazine
  • Datenschutz
  • Impressum
  • AGB
  • Kontakt & Team
  • Newsletter

Diese Webseite verwendet Cookies

Statistik-Cookies helfen Webseiten-Besitzern zu verstehen, wie Besucher mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden.

Schützt vor Cross-Site-Request-Forgery Angriffen.

Speicherdauer: Dieses Cookie bleibt nur für die aktuelle Browsersitzung bestehen.

Speichert die aktuelle PHP-Session.

Speicherdauer: Dieses Cookie bleibt nur für die aktuelle Browsersitzung bestehen.

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

Datenschutz