Mehr als 1500 km über Prag nach Karlsbad und zurück in die Schweiz mit dem Škoda Enyaq RS. Unser eTrends-Team hat die Langstreckentauglichkeit des tschechischen Elektroautos auf einem Roadtrip in seine Heimat getestet.
Redaktionelle Bearbeitung: eTrends
Es ist ein sonniger Morgen im Zürcher Unterland, und wir stehen am Startpunkt eines aussergewöhnlichen Elektroauto Roadtrips. Zwei mutige Fahrer, die bisher kaum weiter als 20 Kilometer in einem Elektroauto gefahren sind, haben sich für ein spannendes Experiment entschieden: Fast 700 Kilometer an einem Tag – von Zürich nach Prag – mit dem Škoda Enyaq RS 85x 4x4.
Doch dieser Roadtrip ist mehr als nur eine Reise von A nach B. Es ist ein Abenteuer, das zeigt, wie gut sich ein Elektroauto auf einer Langstrecke schlägt und welche Herausforderungen und Freuden damit verbunden sind.
Die Reise im Überblick
Gesamtdistanz: 1550 km
Gesamte Fahrtdauer: 17,5 h
Durchschnittsverbrauch: 19,1 kWh / 100 km
Stromkosten: CHF 120 = CHF 7,74 / 100 km
Etappen
Zürcher Unterland – Prag (685 km)
Ausflüge in und um Prag (135 km)
Prag – Karlsbad (125 km)
Karlsbad – Zürich (605 km)
Langstreckenfahrt mit dem Skoda Enyaq RS (700km)
Der erste Tag führte uns von Zürich nach Prag, eine Strecke von rund 700 Kilometern, durch die Schweiz, Deutschland und Tschechien – auf dem Rückweg auch durch Österreich. Der Škoda Enyaq RS 85x 4x4 meisterte diese Herausforderung mit Bravour. Die Ruhe des Elektroantriebs erwies sich als äusserst angenehm für die lange Strecke und trug dazu bei, dass wir entspannt und erholt ankamen.
Besonders positiv fiel auf, dass man sich in den Ländern mit Tempolimits – Schweiz, Österreich und Tschechien – sehr energieeffizient fortbewegen kann. In Deutschland hingegen erfordert es etwas mehr Disziplin, die Geschwindigkeit zu drosseln und ein energieeffizientes Tempo von 130-140 km/h zu halten.
Erste Roadtrip Erfahrung mit einem Elektroauto
Unser Team ist zwar roadtrip-erfahren und hat bereits viele Länder durchquert, jedoch war dies der erste Roadtrip mit einem Elektroauto. Zu Beginn waren wir noch sehr auf Sicherheit bedacht und luden tendenziell zu früh. Im Laufe der Fahrt begannen wir jedoch immer mehr, den Berechnungen des Navigationssystems zu vertrauen, was die Ladeplanung deutlich entspannter machte.
Dank der hohen Leistung des Škoda Enyaq RS war das Überholen auf Autobahnen mühelos. Die Ladepausen nutzten wir als Erholungsphasen, was die Reise deutlich entspannter gestaltete. An den meisten Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder ähnlichen Orten konnte das Fahrzeug geladen werden. Wir konnten unsere Zeit so besser nutzen, was uns die Reiseplanung erleichterte.
Innenausstattung des Enyaq: Komfortabel für lange Reisen
Der Škoda Enyaq RS 85x 4x4 glänzte nicht nur durch seine Reichweite und Ladefähigkeit, sondern auch durch seine umfassende Ausstattung. Besonders nützlich war für uns die 230-Volt-Steckdose direkt vor der hinteren Sitzreihe. Mit dieser versorgten wir unsere Kühlbox konstant mit Strom und konnten so unser Reiseproviant kühl halten – ein unerlässlicher Komfort auf einer so langen Reise im Sommer. Auch das Apple CarPlay mit Spotify erwies sich als unverzichtbar, denn was wäre ein Roadtrip mit einem Elektroauto ohne die richtige Musik? Dank der guten Soundanlage und der einfachen Bedienung konnten wir unsere Lieblingssongs problemlos geniessen, was die Stunden auf der Autobahn verkürzte, und für Stimmung sorgte.
Das Head-Up-Display erleichterte das Fahren erheblich, indem es die wichtigsten Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers projizierte. Die Assistenzsysteme waren dabei ein zweischneidiges Schwert: Während sie auf langen Fahrten angenehme Unterstützung boten, führte die gelegentlich falsche Erkennung zu abruptem Bremsen. Der allgemeine Komfort und die erhöhte Sicherheit, die diese Systeme bieten, glichen dies jedoch wiederum aus. Gerade für die Langstreckenfahrten waren wir froh, durch die Assistenzsysteme zusätzliche Sicherheit zu haben.
Ein charmantes Detail, das wir bemerkten, ist der Vorteil des geruchfreien Ladevorgangs bei Elektrofahrzeugen: «Es stinkt nicht beim Tanken.» Ein simpler, aber treffender Kommentar.
Die Škoda App: Mehr Komfort beim Laden
Die Škoda App erwies sich als nützliches Tool während unseres Roadtrips. Sie ermöglichte es uns, aus dem Café heraus bequem zu verfolgen, wann das Fahrzeug wieder geladen und damit startklar war. An den heissen Tagen unserer Reise war besonders angenehm, dass wir das Auto vor Fahrtbeginn über die App herunterkühlen konnten. Diese kleinen, aber feinen Details trugen erheblich zum Komfort bei und steigerten das Fahrerlebnis.
Lohnt sich die IONITY App?
Ein Nachteil, den wir jedoch feststellen mussten, ist die Tatsache, dass Ladestationen auch mal besetzt sein können. Dies lässt sich jedoch über eine zusätzliche App einsehen. Mit einem Beifahrer an Bord stellt das kein grosses Problem dar, da dieser dann jeweils nachsehen konnte, ob die Ladestation frei ist. Wir nutzten hierfür die App Chargemap (https://de.chargemap.com), welche uns half Ladesäulen zu finden und anzeigte, ob die Ladesäulen bereits besetzt sind. Über die App von Ionity (https://ionity.eu/de/app) buchten wir uns das Abo «IONITY Passport Power».
Für eine monatliche Gebühr von CHF 7,99 (im ersten Abo-Monat) sparten wir pro Kilowatt über 40% des Preises auf das Laden an Ionity-Säulen . Den Monatsbeitrag hatten wir damit nach dem dritten Ladevorgang schon wieder ausgeglichen. Von da an luden wir mit einer deutlichen Vergünstigung. Die Ionity-App hat sich für uns somit definitiv ausgezahlt.
Beeindruckende Reichweite und gut ausgebaute Ladeinfrastruktur
Besonders beeindruckend war die tatsächliche Reichweite von etwa 390-400 Kilometern, die fast den Angaben des Herstellers entsprach. Dank des eingebauten Navigationssystems, das geeignete Ladeinfrastrukturen entlang der Route berechnet und empfiehlt, war die Planung der Ladestopps ein Leichtes. Die Ladeinfrastruktur auf unserer Strecke – unter anderem auch in Tschechien – war durchgehend gut ausgebaut und so gut wie immer verfügbar, was ein zügiges Weiterkommen ermöglichte. Wichtig ist jedoch die Wahl der richtigen Ladesäule: Während das Laden an 11-kW-Ladesäulen deutlich zu lange dauerte, erlaubten Schnell-Ladestationen eine schnelle Weiterreise – für Langstrecken unverzichtbar.
Tschechien: Ein Land der Burgen und Elektromobilität
Unsere Reise führte uns durch Tschechien, ein Land, das nicht nur durch seine malerischen Landschaften, sondern auch durch seine reiche Geschichte besticht. Wusstest du, dass es in Tschechien über 2'000 Burgen und Schlösser gibt? Wenn man dies auf unsere Gesamtreisedistanz von 1'550 Kilometern umrechnet, hätten wir theoretisch alle 775 Meter eine historische Stätte besuchen können! Dieser kulturelle Reichtum verbindet sich in Tschechien mit einer tiefen nationalen Identität, zu der auch Škoda gehört.
In Tschechien fühlten wir uns mit unserem Škoda Enyaq RS 85x 4x4 besonders heimisch. Die Tschechen waren interessiert und freuten sich, wenn man mit einem Fahrzeug dieser traditionsreichen Marke vorfährt. Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis war unsere Ankunft vor dem bekannten Grand Hotel Pupp in Karlsbad. Der Enyaq überzeugte hier nicht nur durch seine stilvolle Präsenz. Uns wurde auch gleich der Service des Concierges angeboten, der unser Elektroauto direkt lud.
Elektromobilität: Effizient und kostensparend
Für unsere gesamte Reise haben wir Stromkosten in Höhe von CHF 100 (127 €) aufgewendet. Vergleicht man diese Kosten mit einem klassischen Verbrennungsmotor, der durchschnittlich 6,5 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbraucht (CHF 1,86/l), wären wir auf einen Betrag von etwa CHF 187 (198 €) gekommen. Diese Kosteneffizienz der Elektromobilität zeigt, dass sie nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch budgetschonender ist. Das kam unserem Roadtrip sehr gelegen.
Darüber hinaus sparten wir auf unserer Reise durch den Elektroantrieb ordentlich CO2 ein. Gemäss Berechnungen mit dem CO2-Rechner für Autofahrten von myclimate Schweiz haben wir rund 258 kg CO2-Emissionen vermieden. Mit einem Verbrauch von 6.5l/100km bei einem mit Benzin angetriebenen PKW wären gemäss Rechner rund 410 kg CO2-Emissionen angefallen. Dem gegenüber stehen 152 kg CO2 bei einem Durchschnitt von 19kWh/100 km und Schweizer Strommix.
Fazit zum Škoda Enyaq RS
Am Ende unserer Reise war das Urteil eindeutig: Der Škoda Enyaq RS 85x 4x4 hatte als Langstreckenfahrzeug überzeugt. Die Fahrer wollten das Auto nicht mehr zurückgeben und waren fest entschlossen, in Zukunft nur noch Elektroautos zu fahren.
Der Roadtrip von Zürich über Prag nach Karlsbad und wieder zurück nach Zürich war nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern auch ein erfolgreicher Test für den Škoda Enyaq RS 85x 4x4 auf Langstrecken. Trotz der anfänglichen Unsicherheiten erwies sich das Elektroauto als komfortabler, zuverlässiger und praktischer Begleiter. Tools, wie der Ladeplaner und die umfassende Ladeinfrastruktur, haben dazu beigetragen, dass wir stets gut informiert und versorgt waren.
Die Stille des Elektroantriebs, die Nutzung der geruchfreien Ladepausen zur Entspannung und die innovative Škoda App trugen dazu bei, dass die Reise nicht nur effizient, sondern auch angenehm verlief. Kleinere Unannehmlichkeiten, wie eine gelegentlich besetzte Ladestation, trüben das Gesamtbild kaum.
Der Roadtrip zeigt, dass Langstreckenreisen mit einem Elektroauto nicht nur möglich, sondern auch komfortabel und in vielerlei Hinsicht effizient sind. Der Škoda Enyaq RS 85x 4x4 hat seine Langstreckentauglichkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt und macht Lust auf mehr Abenteuer dieser Art.
Technische Daten
Modell: Škoda Enyaq RS 85x 4x4
Leistung: 340 PS / 250 kW
Farbe: Black Magic, Perleffekt
Design Selection: RS Suite
Gesamtpreis: CHF 74'470.-
Impressum
Textquelle: René Senn
Bildquelle: eTrends
Informationen
Amag
https://www.amag.ch/de/auto-finden/nach-marken/skoda/enyaq-rs-iv.html
Škoda Schweiz
https://www.skoda.ch/models/enyaq/enyaq-rs
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