Test der kompakten Sonos Soundbar Ray
Sonos liess die, oder besser gesagt, eine Katze aus dem Sack und präsentierte Mitte Mai die Soundbar Sonos Ray. «Sound in einer neuen Dimension», ist ihre Botschaft. Wir haben die Sonos Ray getestet. Was leistet sie wirklich in der Praxis?
Autor: René Senn
Die hochwertige und kompakte Soundbar von Sonos ist seit dem 7. Juni im Handel. Wer den Sonos-Sound kennt und liebt, kann sich vorstellen, wie viel Klang trotz ihrer geringen Grösse in der Ray steckt. Nur 56 Zentimeter ist sie breit. Die Toningenieure von Sonos haben auch bei diesem Produkt ganze Arbeit geleistet. Das zeigte bereits die von Sonos organisierte Produktepräsentation für die Presse, die am 17. Mai bei Novis Electronics AG in Uster stattfand. Ein begeisterter Renato Kunz, Produktmanager Sonos bei Novis Electronics und wahrer Sonos-Experte, zeigte einem erstaunten Publikum, welche Klangvielfalt die kleine Soundbar entwickelt. Doch was so ein Produkt kann, zeigt sich erst in der Praxis, deshalb haben wir uns die Ray dann noch etwas genauer angeschaut.
Einfache Sonos Hardware
Die Hardware kommt sehr reduziert daher. Ein optischer Eingang, ein Netzwerk- sowie ein 230-V-Anschluss sind alle Anschlüsse, die den Anwendern zur Verfügung stehen. «Weniger ist mehr, und damit ist die Installation der Soundbar am TV, am Gaming-PC oder im Standalone-Betrieb ganz einfach», schwärmte Renato Kunz.
Er hatte recht, wie unser Test zeigt. Natürlich lässt sich die neue Ray nahtlos in das Portfolio für Home Entertainment und portable Speaker von Sonos einbinden, auf Wunsch wie gewohnt auch via WLAN. In Verbindung mit dem Sub sowie zwei Sonos One lässt sich mit der Ray auch ein wohlklingendes Home-Cinema-System erstellen. Die Ray übernimmt dabei die komplette Tonsteuerung, wie es auch die grossen Soundbars von Sonos machen. Die Szene «Kino» bekommt damit eine neue Dimension. Klein und kompakt, aber gross im Ton. Wir hatten in unserem Testaufbau zu Hause die Ray ohne Sub in Betrieb, aber dennoch, der Bass und insbesondere der Sound, der aus dieser kleinen Soundbar kommt, sind wirklich sehr überraschend vielfältig und intensiv. Die Sonos True-Play-Abstimmung, bei der die Lautsprecher mit Hilfe eines Signaltons und dem Smartphone individuell auf den Raum eingemessen werden, haben wir natürlich vorab durchgeführt.
Home-Cinema fähiger Lautsprecher
Sonos bewirbt die Ray als Einstiegsmodell in die Home-Cinema-Welt. Das wollten wir natürlich genau wissen und haben kurzerhand zwei ca. fünf Jahre alte Sonos One Speaker aus dem Haushalt für die Erweiterung des Soundchecks entwendet. Mit Hilfe der Sonos-App auf dem Smartphone war das Home Cinema, in unserem Falle ein 3:1 System, mit wenigen Klicks eingerichtet. Einzig die Anordnung der beiden hinteren Speaker links und rechts war etwas verwirrend. Links und rechts von vorne oder von hinten gesehen? Der Sound, den das Setup im Wohnzimmer entwickelte, war sehr, sehr gut. Der Home-Cinema-Effekt ist voll da, Kino pur, und das mit diesem kleinen Ding, unglaublich.
Was sich für uns jedoch nicht bewährt hat, zumindest mit unserem TV, den wir via den optischen SPDIF-Anschluss mit der Ray verbunden haben, ist, so Fussball zu schauen. Der dreidimensionale Klang wirkte sehr befremdlich. Hier empfiehlt es sich, die beiden hinteren Boxen auszuschalten. Auch so überträgt sich die Stimmung aus dem Stadion noch prima ins Wohnzimmer.
Dreidimensionale Sound-Akustik
Speziell erstaunt hat uns, selbst wenn wir mit diesem Home-Cinema-Setting «normal» Musik via Spotify hören, dass die Ray in Verbindung mit den zwei hinteren Speakern Konzertatmosphäre ins Wohnzimmer zaubert. «Smooth Operator» von Sade aus dem Jahr 1984 zum Beispiel bekommt eine ganz neue, dreidimensionale Sound-Akustik. Die Musik klingt intensiver, und Sade scheint zum Greifen nah. Schwer zu beschreiben, wer gerne intensiv Musik hört, soll es am besten selbst ausprobieren. Und wir dachten immer, solche Systeme seien nur fürs Kino gemacht... Wer mehr Budget hat, kann natürlich auch die grossen Soundbars von Sonos verwenden.
Ein Sonos-Produkt für den Einstieg
Das Ziel von Sonos mit der neuen Soundbar liegt auf der Hand: mit einem kleinen, kostengünstigeren Modell, das sich klanglich kaum hinter den grossen Soundbar-Geschwistern verstecken muss, den Sonos-Einstieg vor allem für Neukunden auch preislich interessant zu gestalten. Die einfache Installation und das Handling werden dabei sicher helfen. Da die Sonos Ray ein waschechtes Sonos-Produkt ist, lässt sie sich wie alle anderen Sonos-Komponenten mit entsprechenden Gateways in unterschiedliche Smarthome-Systeme integrieren. Es gilt aber zu bedenken, dass sie keinen HDMI-Eingang besitzt. Deshalb kann sie beispielsweise keinen Dolby-Atmos-Sound verarbeiten, und ihre Lautstärke kann nicht auf herkömmliche Weise über die TV-Fernbedienung gesteuert werden. Damit das trotzdem klappt, hat Sonos einen Infrarotempfänger eingebaut. So kann man die Lautstärketasten auf der TV-Fernbedienung dennoch benutzen. Wer also schon Sonos-Produkte hat oder damit beginnen möchte, dem steht mit der Ray eine günstige Erweiterung oder ein günstiger Einstieg in die Sonos-Welt zur Verfügung. Die Sonos Ray ist in der Schweiz aktuell für ca. 320 Franken erhältlich, in Weiss oder Schwarz.
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