ZEV - Den Strom mit der Gemeinschaft teilen

Grafik Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

ZEV - Den Strom mit der Gemeinschaft teilen

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Strom erzeugen und diesen einer Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Dies ist das Prinzip eines Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch, welcher sich für die Beteiligten vor allem finanziell lohnen kann.

Was bedeutet ZEV?

Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) ermöglicht es Besitzern von Zweck- und Wohnbauten seit dem 1. Januar 2018, ihren selbst produzierten Sonnenstrom – auch über benachbarte Grundstücke hinweg – Bewohnern und Nutzern zum Eigenverbrauch zur Verfügung zu stellen. Seit dem 1. April 2019 ist ein ZEV-Verbund neu auch über Strassen, Eisenbahntrassees oder Fliessgewässer hinweg möglich, sofern die Grundeigentümer zustimmen.

Wie funktioniert die Stromverteilung eines ZEV?

Ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ist über einen Anschlusspunkt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Es obliegt dem ZEV-Betreiber, den Stromverbrauch mittels privater Zähler zu messen und ihn den einzelnen Nutzern anteilsmässig zu verrechnen. Er kann diese Aufgabe allerdings auch delegieren, zum Beispiel an den Netzbetreiber, das heisst in den meisten Fällen an den Energieversorger.

Grafik Stromverteilung ZEV
Eigenverbrauch von Strom im ZEV

Überschuss oder Mangel an Strom beim ZEV

In einem ZEV sind zehn Prozent Eigenverbrauch des produzierten Stroms obligatorisch. Wenn Ihre Produktion grösser ist als Ihr Verbrauch (beispielsweise während eines Sommertags), muss Ihnen Ihr lokales Versorgungsunternehmen den überschüssig produzierten Strom abnehmen und vergüten. Wenn Ihre Produktion nicht ausreicht, um Ihren Verbrauch zu decken (beispielsweise im Winter oder in der Nacht), beziehen Sie Strom vom Energieversorger. Ausserdem darf ein ZEV ab einer Grösse von 100 MWh Verbrauch pro Jahr, was 25 bis 30 Wohnungen entspricht, den zusätzlich benötigten Netzstrom am freien Markt einkaufen. Dies ermöglicht den Einkauf von günstigem Netzstrom und erhöht die Wirtschaftlichkeit des ZEV. 

Ein ZEV wird in den seltensten Fällen ein völlig autarkes Gebilde sein, dazu würde es noch deutlich mehr Infrastruktur wie Batteriespeicher usw. benötigen, um überschüssige Energie tagsüber zu speichern und zum Beispiel in der Nacht, wenn keine Solarenergie verfügbar ist, den Nutzern wieder zur Verfügung zu stellen.

Ein völlig autarkes Gebäude steht in Brütten. Hier geht es zum Artikel über das energieautarke Mehrfamilienhaus.

«ENERGIEAUTARKES WOHNEN IN BRÜTTEN»

Das Haus und seine Mitbewohner erzählen...

Der Eigenverbrauch von Strom lohnt sich

Der eigenproduzierte Strom ist vor allem für Haushalte günstiger als der Strom aus dem Netz. Das liegt daran, dass sich der Stromtarif (typischerweise 25 Rp./kWh im Hochtarif) aus dem Preis für die Elektrizität selbst sowie aus den Netznutzungskosten und diversen Steuern und Gebühren zusammensetzt. Letztere fallen für den eigenverbrauchten Strom nicht an und machen ihn konkurrenzfähig. Auch bei gewerblichen Anwendungen kann sich der Eigenverbrauch von Solarstrom durchaus rechnen.

Was geklärt sein muss, um ein ZEV zu gründen:

  • Wie viel Strom kann der ZEV selber produzieren?
  • Wird eine neue Anlage zur Produktion von Energie benötigt und wie wird sie finanziert?
  • Wie werden bestehende Anlagen zur Produktion von Energie integriert, wie sieht die Kostenbeteiligung aus?
  • Lohnt sich der ZEV finanziell?
  • Was muss dafür an der Energieverteilung angepasst werden?
  • Welche Anforderungen stellt der Energieversorger?
  • Wer ist Teil des Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch?
  • Wie viele Haushalte nehmen am ZEV Teil?
  • Wer übernimmt die Verwaltung des ZEV?
  • Wie sieht die Messlösung aus?
  • Wer organisiert und finanziert die Energiezähler oder vermietet sie?
  • Wie wird die Abrechnung vom Energieverbrauch des ZEV gehandhabt?
  • Wie wird ein ZEV formal gegründet?

Dokumente zu ZEV von EnergieSchweiz

Broschüre Solarstrom Eigenverbrauch

Neue Möglichkeiten für Mehrfamilienhäuser und Areale.

Leitfaden
Eigenverbrauch

Dieser Leitfaden soll Immobilieneigentümern, Mietern, Energieberatern, Solarplanern, Energieversorgern und weiteren Interessenten eine Hilfe bei der Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelungen zum Eigenverbrauch bieten.

Abrechnungslösungen für den Eigenverbrauch von Solarstrom

Eine Übersicht für Projektentwickler und Bauherren


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