Viel Komfort, eine intelligente 400/800 V-Technologie und eine Ladeleistung, die sich sehen lassen kann – der Audi Q6 e-tron zeigt, was moderne Elektromobilität heute leistet.


Von René Senn (Text) und Nicola Senn (Fotos)


Bei diesem Modell ist der Name der Plattform Programm. Premium und Electric, diese beiden Schlagwörter passen perfekt zum Fahrzeug. Wir hatten die Gelegenheit oder besser gesagt das Privileg, mit dem Audi Q6 e-tron zwei Testwochen zu absolvieren. Und wie immer bauten wir das Fahrzeug in unseren Redaktionsalltag ein, das heisst, wir fuhren damit zu Reportagen, Interviews und Besuchen in der ganzen Schweiz. Die Alltagstauglichkeit wird ja keinem Audi abgesprochen, und so ist auch dieses Premium-Elektromodell ein toller und sehr komfortabler Begleiter auf Fahrten von Zürich nach Chur oder Bern, ja bis auf den Gurnigelpass. Im Massagesitz, mit dem passenden Tidal-Sound aus der B&O optimierten Soundanlage, dank Tempostat und vielen anderen Assistenten waren wir ganz relaxt unterwegs. Entspanntes Reisen wie ein Kaiser, wobei das Reisen in einer Sänfte sicher nicht so bequem war wie im Q6.

Viel Komfort, eine intelligente 400/800 V-Technologie und eine Ladeleistung, die sich sehen lassen kann – der Audi Q6 e-tron zeigt, was moderne Elektromobilität heute leistet.

Viel Komfort, eine intelligente 400/800 V-Technologie und eine Ladeleistung, die sich sehen lassen kann – der Audi Q6 e-tron zeigt, was moderne Elektromobilität heute leistet.


Von René Senn (Text) und Nicola Senn (Fotos)


Bei diesem Modell ist der Name der Plattform Programm. Premium und Electric, diese beiden Schlagwörter passen perfekt zum Fahrzeug. Wir hatten die Gelegenheit oder besser gesagt das Privileg, mit dem Audi Q6 e-tron zwei Testwochen zu absolvieren. Und wie immer bauten wir das Fahrzeug in unseren Redaktionsalltag ein, das heisst, wir fuhren damit zu Reportagen, Interviews und Besuchen in der ganzen Schweiz. Die Alltagstauglichkeit wird ja keinem Audi abgesprochen, und so ist auch dieses Premium-Elektromodell ein toller und sehr komfortabler Begleiter auf Fahrten von Zürich nach Chur oder Bern, ja bis auf den Gurnigelpass. Im Massagesitz, mit dem passenden Tidal-Sound aus der B&O optimierten Soundanlage, dank Tempostat und vielen anderen Assistenten waren wir ganz relaxt unterwegs. Entspanntes Reisen wie ein Kaiser, wobei das Reisen in einer Sänfte sicher nicht so bequem war wie im Q6.

First-Class-Fahrzeug

Die Ausstattung, nein das ganze Fahrzeug, ist edel, schön, komfortabel, wie es sich für ein Auto dieser Klasse gehört. Nichts klappert, alles ist auf gewohnter, bzw. höchster Qualität der «German Cars». Das Bedienkonzept überzeugt, und die heute üblichen digitalen Helfer sind alle vorhanden. 31 Assistenten umfasst die Bordelektronik des Q6. Optionales Entertainment kann im Carsystem zusätzlich erworben werden. Seit Frühjahr 2025 ist auch der Sportsender DAZN im Audi-eigenen Appstore verfügbar. Damit könnte der Beifahrer auf seinem eigenen kleinen 10.9 Zoll MMI-Bildschirm sogar Fussballspiele während der Fahrt schauen. Das Display ist mit einem digitalen «Vorhang» ausgerüstet, so dass die Fahrerin darin nichts sehen kann und nicht abgelenkt wird.

Solche Gimmicks sind für mich persönlich absolut unnötig. Und ich denke dann immer, die Ingenieure in Ingolstadt hätten die Zeit auch für etwas Besseres, zum Beispiel etwas in Richtung Nachhaltigkeit, aufwenden können. Das besagte Display ist zum Glück optional. Einen kleinen Vorteil bietet es dennoch: Soll der Beifahrer die Fahrerin bei der Navigation unterstützen oder das Bordentertainment bedienen, kann er dies über das MMI-Display tun und nicht über das curved (gekrümmte) Panoramadisplay, das nur für den Fahrer oder die Fahrerin gedacht ist. Dieses fahrerzentrierte Display hat die Audi-typische Octagon-Form, wie der Single Frame vorne am Auto. Es beinhaltet das MMI, das Virtual Cockpit für die gesamte Bedienung, und natürlich darf auch ein Headup-Display nicht fehlen.

Ein volldigitales Auto

Wir wollen an dieser Stelle auf keine weiteren speziellen Features oder Helfer eingehen. Es ist alles vorhanden, auch wenn viele der Funktionen bei der Konfiguration, bzw. beim Kauf ausgewählt werden müssen. Und dies hat, wie wir alle wissen und wie es sich für Audi gehört, dann auch seinen Preis. Aber eine Funktion scheint mir dennoch erwähnenswert: der Audi-Sprachassistent. Über ihn lassen sich die Temperatur, das Radio und vieles mehr ganz einfach via Sprache steuern. Der Assistent erkennt sogar, ob eine Anweisung vom Fahrer oder vom Beifahrer kommt. Das hat bei unserem Testfahrzeug und unseren Stimmen erstaunlich gut funktioniert.

Ergänzend greift das System auf künstliche Intelligenz zurück und merkt sich wiederkehrende Handlungen – wie etwa die Aktivierung der Sitzheizung bei kalten Temperaturen. Wenn also draussen zum Beispiel -5 °C herrschen und man dann jeweils die Sitzheizung einschaltet, schlägt das System dies künftig automatisch vor. Die My Audi App bietet auf dem Smartphone die Möglichkeit, die Standheizung von der Ferne aus zu starten oder den Ladezustand des Fahrzeugs zu kontrollieren.

Ein volldigitales Auto

Wir wollen an dieser Stelle auf keine weiteren speziellen Features oder Helfer eingehen. Es ist alles vorhanden, auch wenn viele der Funktionen bei der Konfiguration, bzw. beim Kauf ausgewählt werden müssen. Und dies hat, wie wir alle wissen und wie es sich für Audi gehört, dann auch seinen Preis. Aber eine Funktion scheint mir dennoch erwähnenswert: der Audi-Sprachassistent. Über ihn lassen sich die Temperatur, das Radio und vieles mehr ganz einfach via Sprache steuern. Der Assistent erkennt sogar, ob eine Anweisung vom Fahrer oder vom Beifahrer kommt. Das hat bei unserem Testfahrzeug und unseren Stimmen erstaunlich gut funktioniert.

Ergänzend greift das System auf künstliche Intelligenz zurück und merkt sich wiederkehrende Handlungen – wie etwa die Aktivierung der Sitzheizung bei kalten Temperaturen. Wenn also draussen zum Beispiel -5 °C herrschen und man dann jeweils die Sitzheizung einschaltet, schlägt das System dies künftig automatisch vor. Die My Audi App bietet auf dem Smartphone die Möglichkeit, die Standheizung von der Ferne aus zu starten oder den Ladezustand des Fahrzeugs zu kontrollieren.

Komfortabel weit Reisen

Die Strassenlage perfekt, das Fahrgefühl top, Reisen ein Genuss. Möchte ich etwas Abwechslung, steht im Q6 ein digitales, adaptives Fahrwerk zur Verfügung mit den Modi Balanced, Dynamic, Comfort, Efficency, Efficency plus und Offroad. Sie verändern den Fahrkomfort sehr effektiv. Auf der Autobahn Comfort, auf Bergstrecken aus Spass mal Dynamic einstellen und schwupps, hat man verschiedene Fahrzeuge, die unterschiedlich Spass machen. Bei der Einstellung Offroad, die wohl nur auf Feldwegen oder ähnlich zum Einsatz kommen sollte, hebt sich das Fahrzeug deutlich an.

Natürlich will man bei einem Fahrzeug dieser Klasse auch wissen, wie weit man mit einer Akkuladung kommt. Das kann sich mehr als sehen lassen. Audi gibt die WLTP-Reichweite mit bis zu 625 Kilometern an – je nach Ausstattung und Felgengrösse. Wir machten den Praxistest: Am 5. Dezember unternahmen wir für unsere «Wir sind Zukunft»-Serie eine Tour nach Bern, von dort auf den Gurnigel und wieder zurück nach Zürich. Wir fuhren in 4.25 Stunden 233,6 km mit einem sagenhaften Verbrauch von nur 20,6 kWh/100 km. Das ist ein Spitzenwert, den auch der Q4, ein viel kleineres Fahrzeug aus dem Hause Audi, aufweist. Und: Es war Winter und hatte Schnee.

Auch für die Hamilton-Reportage konnten wir dieses Fahrzeug nutzen, und auch hier war der Verbrauch ähnlich niedrig wie oben beschrieben. Daraus ergibt sich eine realistische Winterreichweite von rund 470 bis 500 Kilometern. Das ist für ein Fahrzeug dieser Grösse, Ausstattung und mit Allradantrieb ein sehr guter Wert. Und vor allem: Er bleibt auch bei Minusgraden erstaunlich stabil.

Über den Platz müssen wir gar nicht sprechen: Der Q6 ist grosszügig im Innenraum, auf dem Rücksitz und auch im Kofferaum, wie es sich für ein Elektrofahrzeug dieser Grösse gehört.

Spezielle Ladetechnik

Schauen wir aber noch etwas auf die Premium Plattform Electric und ihre Besonderheiten. Leider kommt diese Plattform bei den kleineren Modellen wie dem Q4 nicht zum Einsatz, denn sie hat technologisch einiges zu bieten, Dinge, die für uns elektroaffine Electro Car Driver und vor allem für Langstreckenfahrer spannend sind. Dazu gehört die spezielle Ladetechnik, auf die wir einen Blick werfen wollen. Die Batterie lässt sich vorkonditionieren. Das bedeutet, dass ich im Navi eine Ladestation als Ziel eingeben kann, worauf die Batterie auf die optimale Temperatur fürs Laden vorgeheizt oder gekühlt wird. Leider zeigt mir das System dies nicht direkt an, so dass ich nie sicher war, ob die Vorkonditionierung nun im Hintergrund läuft. Hier wäre eine kleine Infoleuchte «Batterie-Vorkonditionierung aktiv» oder so spannend und für mich wichtiger als DAZN. Vorkonditionieren können allerdings auch die kleinen Konzernschwestern, das ist nichts Neues. Also deshalb: Was ist denn besonders am Q6, bzw. der PPE, der Premium Plattform Electric? Es ist die Ladetechnik.

Audi Q6 e-tron Display

Spezielle Ladetechnik

Schauen wir aber noch etwas auf die Premium Plattform Electric und ihre Besonderheiten. Leider kommt diese Plattform bei den kleineren Modellen wie dem Q4 nicht zum Einsatz, denn sie hat technologisch einiges zu bieten, Dinge, die für uns elektroaffine Electro Car Driver und vor allem für Langstreckenfahrer spannend sind. Dazu gehört die spezielle Ladetechnik, auf die wir einen Blick werfen wollen. Die Batterie lässt sich vorkonditionieren. Das bedeutet, dass ich im Navi eine Ladestation als Ziel eingeben kann, worauf die Batterie auf die optimale Temperatur fürs Laden vorgeheizt oder gekühlt wird. Leider zeigt mir das System dies nicht direkt an, so dass ich nie sicher war, ob die Vorkonditionierung nun im Hintergrund läuft. Hier wäre eine kleine Infoleuchte «Batterie-Vorkonditionierung aktiv» oder so spannend und für mich wichtiger als DAZN. Vorkonditionieren können allerdings auch die kleinen Konzernschwestern, das ist nichts Neues. Also deshalb: Was ist denn besonders am Q6, bzw. der PPE, der Premium Plattform Electric? Es ist die Ladetechnik.


Audi Q6 e-tron
Weder frieren noch schwitzen: Zwei Ladeanschlüsse (links AC, rechts AC/DC), je eine Antriebseinheit vorne und hinten sowie eine Luft- und Wasserwärmepumpe sorgen für effizienten Vortrieb und komfortables Klima – auch bei Minusgraden. Die platzsparend verbaute HV-Batterie bildet das Herzstück des PPE-Baukastens.
Zwei Spannungen, ein Konzept: Die Batterie des Audi Q6 e-tron unterstützt das sogenannte Bankladen.
Zwei Spannungen, ein Konzept: Die Batterie des Audi Q6 e-tron unterstützt das sogenannte Bankladen. Sie kann beim DC-Laden je nach Infrastruktur entweder mit 800 Volt in Serie oder mit 400 Volt parallel geladen werden. So sind Ladeleistungen von bis zu 270 kW (800 V) oder 135 kW (2× 400 V) möglich – ohne zusätzliche DC/DC-Wandler.

Ein Ladewunder

An einer AC-Ladesäule oder Wallbox lädt der Audi Q6 e-tron serienmässig mit bis zu 11 kW Leistung. Links und rechts am Heck ist dafür je eine Ladebuchse angebracht. So wird eine leere Batterie über Nacht wieder gefüllt. Das AC-Laden mit 22 kW bietet Audi zu einem späteren Zeitpunkt optional an. Die Ladeklappen lassen sich über das MMI-Display oder an der Klappe selbst elektrisch öffnen. Nachdem das Ladekabel abgezogen wurde, schliesst die Ladeklappe automatisch. Dies ist für mich eine wichtige Funktion, vergesse ich sie doch öfter, die Klappe nach dem Laden zu schliessen. Und ganz wichtig: Die Ladebuchse ist endlich beleuchtet.

Nun zum Besonderen: Die PPE-Plattform ist eine 800-V-Plattfrom. Das bedeute pragmatisch gesagt: doppelte Volt-Anzahl, gleich halber Strom bei gleicher Leistung (I=P/U). Wir haben sogar die Maximalprobe gemacht und sind mit 0% SOC an die Schnellladesäule von Gofast am Flughafen gefahren. Der Schnellladeanschluss ist «nur» auf der linken Seite des Fahrzeugs vorhanden. Nach 5 Minuten Standzeit waren wir schon wieder bei 27% SOC, dies bei einer Ladeleistung von um 200 kW. Die Vorkonditionierung hat Aufgrund des tiefen SOC natürlich nicht mehr gegriffen. 94% SOC hatten wir dann bereits nach 47 Minuten wieder in der Batterie. Die ABB-A400-Schnellladestation hatte in dieser kurzen Zeit sagenhafte 85 kWh nachgeladen.

Bankladen mit 400 bzw. 800V

Wenn eine Ladesäule mit 400-Volt-Technik arbeitet, ist mit dem Q6 e-tron erstmals bei Audi das sogenannte Bankladen möglich. Dabei wird die 800-Volt-Batterie automatisch in zwei Batterien mit gleicher Spannung geteilt, die sich dann parallel mit bis zu 135 kW aufladen lassen. Beide Batteriehälften werden je nach Ladezustand zuerst angeglichen und dann gemeinsam geladen. Besonders praktisch: Diese Technik greift nicht nur an klassischen 400-Volt-Schnellladestationen, sondern auch dann, wenn eine 800-Volt-fähige Ladesäule ihre Spannung drosseln muss – etwa, weil bereits ein zweites Fahrzeug angeschlossen ist und sich die Ladeleistung dynamisch aufteilt.

Der Q6 bleibt damit selbst unter nicht idealen Bedingungen schnellladefähig – ohne Wandlerverluste und vor allem ohne Wartezeit. Eine neue, integrierte Kühlplatte mit U-Flow-Architektur sorgt dabei für eine homogene Wärmeübertragung und Temperaturverteilung, wobei sich die Ladestrombegrenzung immer an den wärmsten Zellen orientiert. Dies zeigt sich in der beeindruckenden Ladeperformance. Nach Herstellerangaben reichen einem Audi Q6 e-tron bereits zehn Minuten an einer Schnellladesäule, um unter idealen Bedingungen bei einer maximalen Ladeleistung von bis zu 270 kW eine Reichweite von bis zu 255 Kilometern zu generieren.

Mit dem Q6 e-tron auf den legendären Gurnigelpass
Gipfelstürmer: Mit dem Q6 e-tron auf den legendären Gurnigelpass, um die Berner Voralpen zu geniessen.

Immer sofort warm

Wie kann man effizient heizen in einem Elektrofahrzeug, wenn keine Motorenabwärme mehr zur Verfügung steht? Denn die gestiegene Effizienz im Antriebsstrang führt zu geringeren Wärmeverlusten, sprich, es entsteht weniger Abwärme. Die PPE geht hier einen ganz speziellen Weg: Für mehr Komfort und Reichweite sorgt eine Luftwärmepumpe. Ja, richtig gelesen, um die gesteigerte Effizienz zu kompensieren, wurde die Wasser-Glykol-Wärmepumpe um eine Luftwärmepumpe ergänzt. So kann neben der Abwärme vom Kühlmittel der Elektromotoren, der Leistungselektronik und Batterie auch noch die Umgebungsluft als Heizquelle für den Innenraum genutzt werden.

Der Temperaturaustausch erfolgt nun über ein Heizregister, das die Wärme direkt dem Innenraum des Fahrzeugs zuführt. Als effektive Ergänzung wurde zusätzlich ein 800-Volt-Luft-PTC-Heizer entwickelt, der bei erhöhtem Heizbedarf die Innenraumtemperierung unterstützt. Auf diese Weise werden Wärmeverluste vermieden, wie sie etwa bei wassergeführten Heizkreisen entstehen. Ein weiterer positiver Aspekt dass der Innenraum direkt über die Luftstrecke beheizt wird, ist das schnelle Aufheiz-/Ansprechverhalten und damit eine spürbare Komfortsteigerung sowohl bei der Erwärmung des Innenraums in kürzerer Zeit als auch beim Freimachen der Windschutzscheibe von Beschlag, Schnee oder Eis.

Fazit zum Q6 e-tron

Der Q6 e-tron hat uns im Alltag überzeugt – durch viel Komfort, eine starke Ladeleistung und die Liebe zum Detail. Wer ein E-Fahrzeug in dieser Klasse sucht, wird hier kaum etwas vermissen. Ab Juni 2025 wird der Q6 e-tron zudem in der in der Schweiz besonders beliebten Sportback-Variante erhältlich sein – dank kleinerem CW-Wert noch mit leicht gesteigerter Reichweite.

 

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