Am 12. Mai fand im Inselspital in Bern, einem Zentrum universitärer Medizin und medizinischer Innovation, die 29. Generalversammlung der Gebäude Netzwerk Initiative GNI statt. Die diesjährige Ausgabe stand im Zeichen des Datamanagements und der Förderung des beruflichen Nachwuchses.
Text und Fotos: Pierre Schoeffel
Die GNI ist eine Vereinigung, die sich der Gebäudeautomation widmet. Sie fördert keinen spezifischen Standard, sondern sensibilisiert alle Akteure der Gebäudetechnik für die greifbaren Vorteile der Digitalisierung – sowohl im Hinblick auf die Energieeffizienz als auch auf den Nutzungskomfort von Immobilien.
Durch die Vernetzung von Kompetenzen, den Wissenstransfer und den interdisziplinären Dialog trägt sie zu einem nachhaltigen, leistungsfähigen und wirtschaftlichen Betrieb vernetzter Gebäude bei.
Konkreter Einblick: Datenmanagement im Inselspital
Der Nachmittag begann traditionell mit einem technischen Vorprogramm in Bezug auf das Gastgebergebäude. In diesem Jahr stand das neue Anna-Seiler-Haus im Mittelpunkt – das Herzstück des Inselspitals – und diente als Ausgangspunkt für eine spannende Konferenz zum Thema Datenmanagement.
Das Projekt Anna-Seiler ist ein Vorreiter in der Integration von BIM (Building Information Modeling) und der vollständigen Digitalisierung des Gebäudelebenszyklus. Mit mehreren hundert koordinierten IFC-Modellen, zentralisiertem Datenmanagement und strukturierter Übergabe an das Facility Management zeigt das Projekt eindrucksvoll, wie Daten und Automation die Planung, Verwaltung und Nutzung in einem anspruchsvollen Umfeld wie einem Universitätsspital verändern können.
Die anschliessende Besichtigung ermöglichte den Teilnehmenden, diese digitale Architektur direkt vor Ort zu erleben.
Wechsel im Vorstand: Kontinuität und Erneuerung
Der statutarische Teil der Versammlung, effizient organisiert von Geschäftsführerin Tania Messerli, war insbesondere durch personelle Veränderungen im Vorstand geprägt.
Neu gewählt wurden Joël Portmann, Head Sales & Strategy SI Buildings Switzerland, und Adrian Hausmann, Engineer und Data Scientist bei der Flughafen Zürich AG. Sie treten die Nachfolge von Klaus Jank und Tobias Müller an, deren Mandate enden. Präsident Sven Kuonen würdigte deren langjähriges Engagement mit grosser Wertschätzung.
Nachwuchsförderung im Fokus
Einer der Schwerpunkte der Versammlung war das Thema Nachwuchs – eine zentrale Herausforderung für die Zukunft der Branche. Gebäudeautomation ist heute ein entscheidender Hebel zur Optimierung der Energieeffizienz: Sie ermöglicht die intelligente Steuerung von Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Beschattung entsprechend dem realen Bedarf und den Aussenbedingungen. Damit hilft sie, den Energieverbrauch zu senken, CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern.
Damit diese technologischen Fortschritte gesamtgesellschaftlich wirken, müssen neue Talente gewonnen werden. Unter der Leitung von Olivier Steiger, Professor an der Hochschule Luzern (HSLU) und Vizepräsident der GNI, wurde eine neue Arbeitsgruppe gegründet. Ihr Ziel: konkrete Massnahmen zur Nachwuchsförderung definieren, junge Menschen sensibilisieren und sie für eine aktive Mitgestaltung der Gebäude von morgen begeistern.
Gemeinsam
Die 29. Generalversammlung hat erneut gezeigt, wie die GNI unterschiedliche Kompetenzen vereint, qualitativ hochwertige Begegnungen fördert und eine gemeinsame Vision für eine sinnvolle Digitalisierung vorantreibt. Zwischen technologischer Transformation, Wissensvermittlung und Nachwuchsförderung zeichnet das Netzwerk eine klar zukunftsorientierte Perspektive. Denn Gebäudeautomation ist weit mehr als ein Werkzeug – sie ist eine Kunstform des intelligenten Bauens. Gemeinsam.
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