Geschichtsträchtige QV-Feier der Elektroberufe
Elektroverband EIT.zentralschweiz feierte Lehrabgänger
750 Personen stark war die Kulisse bei der QV-Feier der Elektrobranche in Nottwil. Beste Absolventin der ganzen Zentralschweiz war erstmals eine junge Frau.
Redaktionelle Bearbeitung: eTrends
Nach dem letztjährigen Abstecher ins Autokino nach Willisau konnte der Elektroverband EIT.zentralschweiz seine QV-Feier wieder in bewährter Manier im Paraplegikerzentrum in Nottwil durchführen. OK-Präsident Benno Geisseler durfte in der prall gefüllten Sporthalle nicht weniger als 750 Personen begrüssen, die dem Anlass einen mehr als würdigen Rahmen verliehen. Erstes Highlight des Abends war das Gastreferat von Patrick Fischer. Der 46-jährige Luzerner startete seine berufliche Laufbahn mit einer KV-Lehre, ehe er Eishockeyprofi wurde und es via Zug und Lugano bis in die NHL schaffte. Heute ist er Schweizer Nationaltrainer und feierte 2018 mit dem Vize-Weltmeistertitel seinen bisher grössten Erfolg. Fischer machte aber keinen Hehl daraus, dass er mit der Schweiz WM-Gold gewinnen will. Von dieser Vision werde er sich auch durch Niederlagen – wie zuletzt beim Viertelfinal-Aus im Mai 2022 – nicht abbringen lassen. «Rückschläge sind Chancen», sagte Fischer. Für Bestleistungen brauche es aber – im Spitzensport wie in der Berufswelt – ein starkes, motiviertes Team. «Keine Enten, die dauernd quaken und nach Ausreden suchen, sondern Adler, die immer eine Lösung finden.» Den erfolgreichen Lehrabgängern gab er folgenden Tipp mit auf den Weg: «Tut das, was ihr in eurem Herzen habt. Egal, was andere sagen.»
161 neue Fachkräfte
Nach dem Hauptgang kam der grosse Moment für die 161 erfolgreichen Elektroinstallateure, Elektroplaner, Montage-Elektriker und Telematiker, darunter auch 10 junge Frauen. Musikalisch begleitet durch Queens «We are the champions», Tina Turners «Simply the best» oder Whitney Houstons «One moment in time» kamen sie berufsweise auf die Bühne, um ihre Fähigkeitszeugnisse in Empfang zu nehmen. Zusätzlich erhielten sie vom Verband eine praktische Arbeitsmappe und ein Schweizer Sackmesser geschenkt.
Eine spezielle Ehrung wurde den 12 besten Lernenden über alle vier Berufe zuteil. EIT-Geschichte schrieb dabei Jana Gander. Die frisch gebackene Elektroinstallateurin EFZ aus Beckenried schloss ihre Lehre bei der Frey + Cie Elektro AG in Luzern mit der Gesamtnote 5,5 ab, was ihr gleichzeitig die Ehrenmeldung einbrachte. Als erste Frau überhaupt erzielte sie das Bestresultat über alle vier Elektroberufe und die ganze Zentralschweiz hinweg. Das Publikum würdigte ihre herausragende Leistung mit einer Standing Ovation. Den zweiten Rang belegte Elektroinstallateur Yanick Schwegler aus Winikon (Lehrbetrieb: RSK Elektro AG, Sursee), gefolgt von Montage-Elektriker Dominik Müller aus Egolzwil (Lehrbetrieb: Wild Electric AG, Kriens).
Aktiv für Nachwuchs werben
Benno Geisseler wies die Geehrten darauf hin, dass das bestandene Qualifikationsverfahren nicht das Ende, sondern bloss ein erstes Etappenziel sei. Es gelte nun, das Erlernte zu festigen und Erfahrungen im Beruf zu sammeln. «Um dem digitalen Zeitalter gerecht zu werden, brauchen wir fähige Persönlichkeiten, die die fortschreitende Technik beherrschen und sie zu einem intelligenten Ganzen zusammenfügen können», ergänzte Verbandspräsident Martin Schlegel.
Ausserdem forderte er die Anwesenden – ob Berufsbildner oder ex-Lernende – auf, in ihrem Umfeld Nachwuchswerbung zu betreiben und immer wieder auf die attraktiven Berufe hinzuweisen. Nur mit vereinten Kräften sei es möglich, in Zukunft genügend Lernende und damit Fachkräfte für die gesamte Branche zu bekommen. Für beste musikalische Unterhaltung während der gesamten QV-Feier sorgte die «Blue Brothers Band». Übrigens: Am Freitag, 2. September, ab 18.00 Uhr organisiert EIT.zentralschweiz im Rahmen seines 100-jährigen Bestehens einen weiteren Grossanlass: Jubiläumsparty für Junge und Junggebliebene in der Schüür in Luzern.
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