Am Tag vor der Eröffnung der electro-tec in der Halle 3.1 der BernExpo: Stände werden aufgebaut, es ist laut, da und dort sind Nerven angespannt. Nur eine hat die Ruhe weg: Elektroinstallateurin Jana Gander, die an ihrem Stand mitten in der Halle für die EuroSkills trainiert.
Text: Annette Jaccard – Fotos: Nik Kutter
Jana hat sich als Zweitplatzierte der SwissSkills von 2023 für die EuroSkills qualifiziert. Zur Vorbereitung auf diese Berufsmeisterschaft gehört das Training unter Wettkampfbedingungen – das heisst in der Öffentlichkeit und unter Zeitdruck.
An diesem Nachmittag beendet Jana ihr Training und nimmt sich viel Zeit für das Interview mit eTrends und den Videodreh für die Onlineausgabe des Magazins. Zugute kommt ihr hier das absolvierte Medientraining. Jana steckt alle mit ihrem Lachen an – von Müdigkeit oder Stress keine Spur.
Wer bist du und woher kommst du?
Ich bin Jana Gander, 22, und komme aus dem schönen Dorf Beckenried im Kanton Nidwalden.
Was bedeutet dir die Teilnahme an den EuroSkills im September in Herning in Dänemark?
Sehr viel. Es ist eine Riesenehre, dass ich meinen Beruf und die Schweiz in Dänemark vertreten darf – und das als Frau in einer Männerdomäne. Und bei den Vorbereitungen lerne ich sehr viel, das ist mega cool.
Du musst sehr viel arbeiten für diesen Wettbewerb, ist das nicht anstrengend?
Es ist schon sehr viel Arbeit, trotzdem macht es enorm Spass. Ich werde von Training zu Training besser und komme meinem Zeitziel immer näher. Die Geschwindigkeit bei hoher Präzision ist der Faktor, an dem wir bzw. ich noch arbeiten muss.
Wie viel hat der Wettbewerb mit dem echten Berufsleben zu tun?
Es hat schon sehr viel damit zu tun, es ist aber viel zeitintensiver, ich muss sehr strukturiert arbeiten. In der Praxis bin ich im Service tätig, wo ich mit Gebäudeautomation nicht viel zu tun habe. Es ist deshalb ein grosser Vorteil für mich, dass ich mich im Rahmen der Berufsmeisterschaften mit neuen Technologien auseinandersetzen kann.
Was bringen dir die Wettbewerbe für deine Zukunft?
Mega viel. Ich kann mir dadurch zahlreiche Connections aufbauen. Und ich entwickle mich beruflich, privat und mental weiter, gewinne soziale Fähigkeiten dazu. Wir arbeiten zudem mit einem Mentaltrainer zusammen. All das bringt mich auch als Person voran.
Du warst Zweite an den SwissSkills. Fühlst du dich an der Spitze nicht einsam?
Ich bin ja nicht alleine, es kommen 16 weitere Schweizer Team-Kolleg:innen aus anderen Berufen mit an die EuroSkills in Herning. Dadurch habe ich auf dieser Reise tolle Gschpänli und treffe Gleichgesinnte. Wir sind ein wirklich cooles Nationalteam und unterstützen uns gegenseitig.
Hast du vor etwas Angst?
Ich habe grossen Respekt vor dem Wettkampf, aber Adrian Sommer und sein Team, das bei EIT.swiss für die Berufsmeisterschaften zuständig ist, bereiten mich sehr gut darauf vor. Am meisten freue ich mich darauf, alles zu zeigen, was ich kann, was ich im letzten Jahr gelernt habe und was das Schweizer Bildungssystem bietet. Aber schlussendlich kommt es, wie es kommt.
Wie gehst du mit dem Druck und der Nervosität um?
Druck ist nicht nur negativ, sondern auch positiv und spornt mich an, alles zu geben. Es unterstützen mich viele Leute, auch meine Familie. Es stehen alle voll hinter mir und sind mehr als bereit fürs Abenteuer Dänemark. Und in der Regel sind sie nervöser als ich (lacht).
Ernährst du dich speziell während des Wettkampfs?
Nicht unbedingt. Ich probiere gerade noch aus, was mir an diesen Tagen Energie gibt.
Wie erholst du dich vor und nach den Wettkampftagen?
Erholen ist so ein Thema bei mir. Ich bin in vielen Vereinen aktiv, obwohl ich da etwas reduzieren musste. Abschalten ist für mich auch bei einem Volleyballtraining oder einer Übung bei der Feuerwehr möglich, das reicht mir, um mich zu erholen. An den SwissSkills jedenfalls habe ich immer wunderbar geschlafen und bin erholt und tiefenentspannt zu jedem Wettkampftag gekommen.

Was bringen dir die Wettbewerbe für deine Zukunft?
Mega viel. Ich kann mir dadurch zahlreiche Connections aufbauen. Und ich entwickle mich beruflich, privat und mental weiter, gewinne soziale Fähigkeiten dazu. Wir arbeiten zudem mit einem Mentaltrainer zusammen. All das bringt mich auch als Person voran.
Du warst Zweite an den SwissSkills. Fühlst du dich an der Spitze nicht einsam?
Ich bin ja nicht alleine, es kommen 16 weitere Schweizer Team-Kolleg:innen aus anderen Berufen mit an die EuroSkills in Herning. Dadurch habe ich auf dieser Reise tolle Gschpänli und treffe Gleichgesinnte. Wir sind ein wirklich cooles Nationalteam und unterstützen uns gegenseitig.
Hast du vor etwas Angst?
Ich habe grossen Respekt vor dem Wettkampf, aber Adrian Sommer und sein Team, das bei EIT.swiss für die Berufsmeisterschaften zuständig ist, bereiten mich sehr gut darauf vor. Am meisten freue ich mich darauf, alles zu zeigen, was ich kann, was ich im letzten Jahr gelernt habe und was das Schweizer Bildungssystem bietet. Aber schlussendlich kommt es, wie es kommt.
Wie gehst du mit dem Druck und der Nervosität um?
Druck ist nicht nur negativ, sondern auch positiv und spornt mich an, alles zu geben. Es unterstützen mich viele Leute, auch meine Familie. Es stehen alle voll hinter mir und sind mehr als bereit fürs Abenteuer Dänemark. Und in der Regel sind sie nervöser als ich (lacht).
Ernährst du dich speziell während des Wettkampfs?
Nicht unbedingt. Ich probiere gerade noch aus, was mir an diesen Tagen Energie gibt.
Wie erholst du dich vor und nach den Wettkampftagen?
Erholen ist so ein Thema bei mir. Ich bin in vielen Vereinen aktiv, obwohl ich da etwas reduzieren musste. Abschalten ist für mich auch bei einem Volleyballtraining oder einer Übung bei der Feuerwehr möglich, das reicht mir, um mich zu erholen. An den SwissSkills jedenfalls habe ich immer wunderbar geschlafen und bin erholt und tiefenentspannt zu jedem Wettkampftag gekommen.
Welche Note hattest du an der LAP? Und was für eine möchtest du in Herning erzielen?
Eine 5.5, deshalb konnte ich an den Regionalmeisterschaften teilnehmen. In Herning möchte ich eine goldene Note, eine 6 oder noch besser eine 7 (lacht), oder anders gesagt: Das Podest ist klar mein Ziel.
Du hast Elektroinstallateurin gelernt, heute hat man in diesem Beruf sehr viel mit Automation zu tun, wie findest du das?
Die neuen Komponenten in der Gebäudeautomation sind mega cool, und insbesondere die KNX-Kurse helfen mir für die berufliche Zukunft. Bisher bin ich damit nicht oft in Kontakt gekommen, aber ich werde das auf jeden Fall auch nach den Europameisterschaften weiterverfolgen.
Welches sind für dich die grössten Herausforderungen im Bereich Automation?
In der Schule haben wir die Programmierung nicht so intensiv angeschaut. Man muss manchmal anders denken, je nachdem, ob man KNX oder ein Siemens-Logo parametriert.
Drei Fragen an Adrian Sommer
Adrian Sommer ist bei EIT.swiss für die Berufsbildung zuständig
Adrian, alle Jahre wieder, du stehst hier mit deinem Schützling für die EuroSkills.
Ja, das ist toll. Wir sind hier mit unseren Unterstützern und Sponsoren, um junge Leute zu fördern und zu trainieren. Es gibt keinen besseren Ort dafür – mitten im Trubel und sichtbar für alle.
Ist Jana schon fit für den Wettkampf?
Noch nicht ganz, sie muss noch etwas schneller werden, aber dafür trainieren wir ja hier und zusätzlich mit Kandidatinnen und Kandidaten aus anderen Ländern.
Was bringt Jana für die Branche mit?
Etwas Einmaliges. Sie ist eine Frau in einer Branche, die nur einen geringen Frauenanteil hat. Und was gibt es Besseres, um zu zeigen, dass Elektroinstallateurin auch ein Frauenberuf ist?
Denkst du, du bist eine berühmte Persönlichkeit?
Das nicht, aber ich freue mich, wenn ich ein Vorbild sein kann – insbesondere für junge Frauen.
Was machst du, wenn die Europameisterschaften vorbei sind?
Ich werde an der Hochschule Luzern (HSLU) Elektrotechnik studieren. Die BMS habe ich schon während meiner Grundbildung gemacht. Mich interessieren Regeltechnik und ähnliche Themen – ich bin überzeugt, dass ich in diesen Bereichen noch viel lernen kann. Nach dem Abschluss möchte ich das Gelernte wieder in die Elektrobranche einbringen, um ihr etwas zurückzugeben.
Überraschung für Jana
Als Überraschung haben wir für Jana ein Elektroauto organisiert. 100 Prozent elektrisch zu fahren, war für sie eine Premiere, die sie voll überzeugte. Welche Fragen sie uns auf der Fahrt zum Flughafen Bern-Belp und beim Nachtessen dort beantwortet hat, erfährst du in unserem begleitenden Video.
Wir sind Zukunft | «What's Next?»-Partner
Der Nachwuchs ist eine Investition in die Zukunft! Die folgenden Firmen unterstützen die Nachwuchsförderung im Rahmen der Aktion «Wir sind Zukunft» von eTrends in Zusammenarbeit mit EIT.swiss:
Impressum
Text: Annette Jaccard
Fotos: Nik Kutter
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