Sind halogenfreie Installationsdrähte nicht wasserbeständig?

In letzter Zeit sind in Elektroinstallationen, bei denen viel mit Wasser oder in der Feuchtigkeit gearbeitet wird, vermehrt Isolationsfehler in Kabeln aufgetreten. Bei genaueren Betrachtungen muss festgestellt werden, dass in den meisten Fällen ungeeignete Kabel verwendet wurden.


Autor: Daniel Rölli


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Werden bei Installationen in feuchten oder nassen Umgebungen keine geeigneten Kabel verwendet, muss mit der Zeit mit Isolationsfehlern gerechnet werden. Diese treten meistens erst nach einiger Zeit, zum Teil nach Jahren auf. Daraus entstehen hohe Kosten und Unannehmlichkeiten, da die Fehler in den meisten Fällen nicht alle zeitgleich entdeckt werden.

Die Beschädigungen treten vor allem an Installationsdrähten mit halogenfreien Isolierungen auf. Diese Isolierungen sind nicht widerstandsfähig gegen Wasser. Wenn sie längere Zeit im Wasser liegen, kann sich die Isolierung «zersetzen». In der Folge lösen die Fehlerstromschutzschalter aus, oder der geforderte Isolationswiderstand ist nicht mehr gewährleistet.

In vielen Fällen kann nicht sichergestellt werden, dass sich in einem Rohr kein Wasser befindet. Werden in solche Rohre Installationsdrähte (halogenfreie T-Drähte) eingezogen, kann das zu Problemen führen. Wasser kann während der Bauzeit oder während des Betriebs in die Rohre eindringen. Dies ist meistens kaum zu verhindern und wird selten beachtet. Auch durch Kondensation kann sich im Rohr Wasser ansammeln.

Leitungen in Fluchtwegen

In der Brandschutzlinie BSR 14-15 und in den Niederspannungs-Installationsnormen (NIN) wird die Verwendung von Kabeln mit kritischem Verhalten in Fluchtwegen ausgeschlossen. Die VKF Brandschutzlinie BSR 17-15 legt fest, wie solche Leitungen verlegt werden können. Für Sicherheitsstromkreise werden in den meisten Fällen halogenfreie Kabel verwendet.

Bei einem Brand setzen halogenhaltige Kabelisolierungen korrosive und toxische Gase frei, und es entwickelt sich starker Rauch. Da kein dichter Rauch in Fluchtwege gelangen darf, dürfen dort nur Materialien, die keine reaktionsfreudigen Elemente wie Brom, Jod, Flour oder Chlor enthalten, verwendet werden.

Aufgrund der ungeheuren Vielfalt an Kunststoffen, ihren Kombinationen und Zusammensetzungen ist es nicht leicht, die Materialien eindeutig zu identifizieren. Aus den Herstellerangaben und Datenblättern der Kabel muss herausgelesen werden, welche Kabel sich in einem Brandfall unkritisch verhalten. Grob kann man halogenhaltige und halogenfreie Materialien voneinander unterscheiden. Nebst dem weit verbreiteten Polyvinylchlorid (PVC) zählen auch Chlorphen-Kautschuk (CP), Ethylen-Tetraflourethylen (ETFE), Flourethylenpropylen (FPE), Flour-Polymer-Kautschuk (FPM), Monoflouressigsäure (MFA), Perflouralkoxy (PFA) oder Polytetraflourethylen (PTFE) zu den halogenhaltigen Isolationsmaterialen. Inzwischen gibt es jedoch auch feuerhemmendes, raucharmes Polyvinylchlorid (PVC). Silikon-Kautschuk (SIR), Polyethylen (LDPE/HDPE), Polyamid (PA), Polypropylen (PP), thermoplas­tische Elastomere (TPE), Ethylen-

Pro­pylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Ethylen-Propylen-Polymere (EPR) und Ethylen-Venylacetat-Copolymer (EVM) sind halogenfreie Kunststoffe.

Leitungen in Fluchtwegen

In der Brandschutzlinie BSR 14-15 und in den Niederspannungs-Installationsnormen (NIN) wird die Verwendung von Kabeln mit kritischem Verhalten in Fluchtwegen ausgeschlossen. Die VKF Brandschutzlinie BSR 17-15 legt fest, wie solche Leitungen verlegt werden können. Für Sicherheitsstromkreise werden in den meisten Fällen halogenfreie Kabel verwendet.

Bei einem Brand setzen halogenhaltige Kabelisolierungen korrosive und toxische Gase frei, und es entwickelt sich starker Rauch. Da kein dichter Rauch in Fluchtwege gelangen darf, dürfen dort nur Materialien, die keine reaktionsfreudigen Elemente wie Brom, Jod, Flour oder Chlor enthalten, verwendet werden.

Aufgrund der ungeheuren Vielfalt an Kunststoffen, ihren Kombinationen und Zusammensetzungen ist es nicht leicht, die Materialien eindeutig zu identifizieren. Aus den Herstellerangaben und Datenblättern der Kabel muss herausgelesen werden, welche Kabel sich in einem Brandfall unkritisch verhalten. Grob kann man halogenhaltige und halogenfreie Materialien voneinander unterscheiden. Nebst dem weit verbreiteten Polyvinylchlorid (PVC) zählen auch Chlorphen-Kautschuk (CP), Ethylen-Tetraflourethylen (ETFE), Flourethylenpropylen (FPE), Flour-Polymer-Kautschuk (FPM), Monoflouressigsäure (MFA), Perflouralkoxy (PFA) oder Polytetraflourethylen (PTFE) zu den halogenhaltigen Isolationsmaterialen. Inzwischen gibt es jedoch auch feuerhemmendes, raucharmes Polyvinylchlorid (PVC). Silikon-Kautschuk (SIR), Polyethylen (LDPE/HDPE), Polyamid (PA), Polypropylen (PP), thermoplas­tische Elastomere (TPE), Ethylen-

Pro­pylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Ethylen-Propylen-Polymere (EPR) und Ethylen-Venylacetat-Copolymer (EVM) sind halogenfreie Kunststoffe.

Was heisst das in der Praxis?

Halogenfreie, brandhemmende Installationsdrähte sind nur geeignet für die Installation in trockenen Rohren. Bei andauerndem Kontakt mit Wasser (Wochen, Monate) kann sich der Isolationswiderstand verschlechtern. Wenn Wasseransammlungen nicht ausgeschlossen werden können, zeigt sich ein PVC-Draht wesentlich weniger empfindlich. Auch PVC ist nicht für die dauerhafte Verlegung unter Wasser ausgelegt. Zurzeit sind mir keine Installationsdrähte (T-Drähte) bekannt, die eine Beständigkeit gegen Wasser nachweisen können. Für die Beständigkeit gegen Wasser sind für Installationsdrähte keine Prüfmethoden festgelegt.

Wasserbeständige PUR-PUR-Kabel
Vorsicht: Wasserbeständige PUR-PUR-Kabel eignen sich nicht für nasse und feuchte Umgebungen, weil sie sich mit Wasser vollsaugen. EPR-PUR ist die widerstandsfähige, wasserresistente Alternative (EPR = Ethylen-Proylen-Polymer = Kautschuk).

Fazit

Bis heute waren bei der Verwendung von Kabeln im Zusammenhang mit Wasser nur wenige Probleme bekannt. Da beschädigte Isolationen eine Brandgefahr und ein Risiko für einen elektrischen Schlag darstellen, müssen diese Gefahren möglichst minimiert werden. Wenn erhöhte Anforderungen an das Brandverhalten bestehen und Isolationsmaterialien mit kritischem Verhalten deshalb ausgeschlossen sind, ist die Verwendung von Kabeln anstelle von Installationsdrähten empfohlen. Datenblätter und Kataloge der Kabellieferanten enthalten Anwendungshinweise zur Wasserfestigkeit von Installationsdrähten und Kabeln. Das ist wichtig, da sich die verschiedenen Kabeltypen bezüglich der Wasserfestigkeit unterscheiden. Allgemein kann gesagt werden, dass der Brandschutz umso höher ist, je höher die Wasserempfindlichkeit ist.

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