Nichts ist bei dieser Grundbildung so, wie man es – zumindest in unserer handwerklich orientierten Branche – von der Berufsbildung her kennt. EIT.swiss hat in Zusammenarbeit mit ICT Berufsbildung Schweiz hier ganz neue Wege eingeschlagen.
Von René Senn (Text) und Michael Donadel (Fotos)
Zum einen ist die Grundbildung Gebäudeinformatiker: in EFZ in die drei Fachrichtungen Planung, Multimedia und Kommunikation sowie Gebäudeautomation unterteilt. Und zum anderen unterscheidet sich auch der Unterricht in der Berufsschule vom herkömmlichen Modell und ist, ganz modern, modulartig aufgebaut.
In diesem Artikel betrachten wir die Fachrichtung Gebäudeautomation. Über die anderen haben wir bereits berichtet. 31 Module durchlaufen die jungen Lernenden über vier Jahre verteilt. Jedes abgeschlossene Modul zählt auch als Note für das EFZ. Eine «Monsterabschlussprüfung», wie sie viele von uns noch erlebt haben, gibt es in diesem Beruf deshalb nicht. Und auch die Schulunterlagen sind komplett digital. Fachbücher kennen diese Lernenden nur noch vom Hörensagen. Ihnen steht jedoch ein digitales Berufscockpit zur Verfügung, in dem alle Aufgaben abgelegt sind und über das sie auch ihre Arbeiten abgeben können und vieles mehr. Zugang zu diesem Cockpit haben auch Berufsbildner sowie die Lehrkräfte in der Berufsschule.
Sehr breites Spektrum an Kompetenzen
Das Spektrum der Fächer in dieser Fachrichtung ist gross: Deutsch, Englisch, Algebra, Geometrie, Logik und Elektrotechnik. Es wird gelernt, wie Steuerungen zu konzipieren, zu verdrahten, schlussendlich zu programmieren und in Betrieb zu nehmen sind. Auch das Erstellen von Konzepten und die Planung von Gebäudeautomationsanlagen gehören zur Ausbildung. Und natürlich beschäftigen sich die Lernenden auch mit Regel- und Steuerfunktionen in Heizungssystemen
Ein Job mit Zukunftsperspektiven
Das Tätigkeitsfeld der Gebäudeinformatiker: innen EFZ Fachrichtung Gebäudeautomation hört nicht beim Strom auf. Sie werden zukünftig mithelfen, intelligente und vernetzte Gebäude zu erstellen, die den Nutzenden optimalen Komfort bieten und dabei auch noch energieeffizient betrieben werden können. Gebäudeinformatik bedeutet: Digitalisierung, Spass, Informatik, Handwerk, Multimedia und Nachhaltigkeit, gepaart mit Arbeit im Team, dies sehr oft ausserhalb des Büros. Einen zukunftsfähigeren Job kann es im Moment für junge Leute gar nicht geben.
Ein Blick in den Berufsalltag
Nachfolgend geben wir unseren Leser:innen einen Einblick in die beschriebene Fachrichtung Gebäudeautomation. Wir haben Ende März Jan- André Abächerli, Lernender im ersten Lehrjahr bei der Firma Maneth und Stiefel AG Electroengineering, bei der Arbeit besucht und Spannendes über seine Aufgaben erfahren.
Mehr dazu in der folgenden Fotostory mit Jan-André
Jan-André hörte zum ersten Mal von dieser Grundbildung an der Berufsmesse in Oerlikon, die er mit seinen Eltern besuchte. Dass er am Stand von EIT.zürich bereits etwas Einfaches programmieren konnte, hat ihn sofort angesprochen. Heute Morgen ist er mit seinem Betreuer Pierre Schmid unterwegs zu einem Projekt. Es geht darum, die KNX-Präsenzmelder in den Büros und Labors richtig zu kalibrieren! Dazu werden Lichtmessungen durchgeführt, die Messwerte in die Software übertragen und die Geräte mit diesen Informationen neu konfiguriert. Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und der Umgang mit Laptop und Software sind für Jan-André kein Problem. Das ist seine Welt. Und am Nachmittag geht es im Büro weiter mit der Planung einer grossen Überbauung, an der er als Gebäudeinformatiker mitarbeiten darf. Langeweile? Fehlanzeige! Nicht in diesem Beruf! #wirsindzukunft
Jan-André Abächerli ist zur Zeit im ersten Lehrjahr bei der Maneth Stiefel AG und absolviert eine Lehre als Gebäudeinformatiker, Fachrichtung Gebäudeautomation.
Jan-André Abächerli ist zur Zeit im ersten Lehrjahr bei der Maneth Stiefel AG und absolviert eine Lehre als Gebäudeinformatiker, Fachrichtung Gebäudeautomation.
Es war sehr eindrücklich, als ich das erste Mal auf einer Baustelle war. Ich hatte im Büro schon mit den Plänen gearbeitet und konnte nun sehen, wie es in echt aussieht, wie so etwas entsteht.
Es war sehr eindrücklich, als ich das erste Mal auf einer Baustelle war. Ich hatte im Büro schon mit den Plänen gearbeitet und konnte nun sehen, wie es in echt aussieht, wie so etwas entsteht.
Auf der Berufsmesse in Oerlikon, die ich mit den Eltern besucht habe, habe ich das erste Mal von diesem Beruf gehört. Er verbindet Technik und Handwerk sehr gut.
Auf der Berufsmesse in Oerlikon, die ich mit den Eltern besucht habe, habe ich das erste Mal von diesem Beruf gehört. Er verbindet Technik und Handwerk sehr gut.
Mir gefällt es sehr, dass ich handwerklich, also auch mal mit dem Schraubenzieher, auf Baustellen unterwegs bin und dabei mit den neusten Technologien arbeiten darf.
Mir gefällt es sehr, dass ich handwerklich, also auch mal mit dem Schraubenzieher, auf Baustellen unterwegs bin und dabei mit den neusten Technologien arbeiten darf.
Ich arbeite sehr gerne am PC. Aber immer im Büro zu sitzen, wäre nichts für mich. Ich liebe es, unterwegs etwas Praktisches zu machen und mit den anderen im Team etwas zu bewirken.
Ich arbeite sehr gerne am PC. Aber immer im Büro zu sitzen, wäre nichts für mich. Ich liebe es, unterwegs etwas Praktisches zu machen und mit den anderen im Team etwas zu bewirken.
Wir sind Zukunft
Im Rahmen von «Wir sind Zukunft» geben wir unseren Leser:innen einen vertieften Einblick in die Grund- und Weiterbildungen in den Elektroberufen und begleiten Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer Arbeit. Dadurch können wir zusammen mit den Branchenpartnern, die diese Aktion unterstützen, diese Berufe sichtbarer machen. Und wenn sich deshalb der eine oder die andere für eine dieser Grund- und Weiterbildungen entscheidet, haben wir unser Ziel erreicht: gemeinsam etwas für den Nachwuchs in der Branche zu tun.
Hier findest du weitere Berufe: «Wir sind Zukunft»
Der Nachwuchs ist eine Investition in die Zukunft! Die nachfolgenden Firmen unterstützen die Nachwuchsförderung im Rahmen der Aktion «Wir sind Zukunft» von eTrends in Zusammenarbeit mit EIT.swiss:
Wir stellen vor: den Beruf des/der ...
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